

Stuttgart/Sindelfingen. Mercedes-Benz macht bei der Weiterentwicklung von Fahrassistenzsystemen und automatisierten Fahrfunktionen einen konsequenten Schritt in Richtung Zukunft: Das Unternehmen nutzt Sensor- und Videodaten aus der Kundenflotte, um unterschiedliche Verkehrsteilnehmende und atypische Verkehrssituationen künftig noch besser zu erkennen.
Ziel ist es, die Verkehrssicherheit für alle zu erhöhen – ein weiterer Beitrag auf dem Weg zur „Vision Zero“, dem Ziel eines Straßenverkehrs ohne Todesopfer bis 2050 in der Europäischen Union. Die Datenerhebung erfolgt ausschließlich nach Einwilligung der Fahrzeughalterinnen und -halter. Zudem informiert das Unternehmen transparent über das Vorgehen und die Nutzung und Verarbeitung der Daten.
„Unsere Vision ist klar: Der Straßenverkehr muss für alle sicher sein. Voraussetzungen dafür sind qualitativ hochwertige Daten. Denn Fahrassistenzsysteme und automatisierte Funktionen können nur dann zuverlässig reagieren, wenn sie mit realitätsnahen und vielfältigen Daten trainiert sind. Grundlage dafür sind künftig Bilddaten aus Kundenfahrzeugen. Dabei ist unser Anspruch in Sachen Datenschutz genauso hoch wie unser Anspruch an Sicherheit. Darauf dürfen unsere Kundinnen und Kunden und alle Verkehrsteilnehmenden vertrauen. Das ist die Basis für die Akzeptanz des automatisierten und vernetzten Fahrens“, sagt Renata Jungo Brüngger, Vorständin für Integrität, Governance und Nachhaltigkeit bei Mercedes-Benz.
Die zunehmende Komplexität im Straßenverkehr stellt hohe Anforderungen an Assistenz- und Automatisierungsfunktionen in Fahrzeugen. Je realistischer die Systeme trainiert werden, desto sicherer und zuverlässiger verhält sie sich im Alltag. Bisher greift Mercedes-Benz auf Daten zurück, die von Testfahrzeugen weltweit erhoben werden. Um automatisierte Systeme so zu trainieren, dass sie alle Arten von Verkehrsteilnehmern und -situationen zuverlässig erkennen, sind vielfältige und reale Daten aus dem Verkehrsgeschehen notwendig.
Durch die ergänzenden Bilddaten aus den Kundenfahrzeugen können die Systeme künftig noch besser auf seltene Personengruppen wie Kinder, Fußgänger, Radfahrer und Menschen mit Mobilitätseinschränkungen reagieren. Ziel ist es, die Systeme mit dem breiten Spektrum an Situationen zu trainieren, auf die sie auch im Einsatz in der realen Welt treffen. Auch seltene Verkehrssituationen, wie temporäre Verkehrsführungen oder Pop-up-Radwege, oder ungewöhnliches Verhalten von Verkehrsteilnehmenden fließen damit in die Trainingsdaten ein.
Die Datenvielfalt aus den Kundenfahrzeugen trägt darüber hinaus zur Identifikation potenzieller Gefährdungspunkte im Straßenverkehr bei. So kann die Sicherheit nicht nur im Fahrzeug selbst, sondern perspektivisch auch durch angepasste Verkehrsführung oder infrastrukturelle Maßnahmen verbessert werden. Der kontinuierliche Erkenntnisgewinn aus der Kundenflotte fließt über Software-Updates in die Optimierung der Fahrassistenzsysteme ein.
Datenschutz und Datensicherheit haben bei Mercedes-Benz einen hohen Stellenwert. Das Unternehmen folgt dabei den Prinzipien „Privacy by Design“ und „Privacy by Default“: Schon in der Produktentwicklung sind Datenschutz und IT-Sicherheit fest verankert.
Die Videodaten aus den Kundenfahrzeugen werden ausschließlich orts- oder ereignisbasiert – zum Beispiel bei starken Bremsmanövern – temporär gespeichert und dann selektiv an das Mercedes-Benz Backend übertragen. Dort werden sie in der Regel anonymisiert und von der Fahrzeugidentifikation getrennt.
Die Kundinnen und Kunden von Mercedes-Benz entscheiden, ob sie die Daten ihres Fahrzeugs bereitstellen möchten und können diese Entscheidung jederzeit widerrufen. Verkehrsteilnehmende, die potenziell von der Bilddaten-Erhebung durch Fahrzeuge erfasst wurden, können sich unter Angabe von Ort und Zeit an Mercedes-Benz wenden und die Löschung möglicher Aufnahmen anfordern.
Die Mobilität der Zukunft wird von digitalen Technologien und Services geprägt. Digitales Vertrauen ist ein wesentlicher Teil nachhaltiger Unternehmensführung bei Mercedes-Benz. Unser Anspruch ist es, das Vertrauen der Kundinnen und Kunden und weiterer Stakeholder, wie andere Verkehrsteilnehmende, in Mercedes-Benz und in den verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Innovationen auf- und weiter auszubauen.
Das Unternehmen verfolgt dazu einen interdisziplinären Entwicklungsansatz: Expertinnen und Experten aus Entwicklung, Recht, Ethik und Compliance arbeiten von Beginn an eng zusammen, um technische Innovationen verantwortungsvoll umzusetzen.