

Renningen. Die Premieren der beiden Theaterstücke des Naturtheaters Renningen stehen kurz bevor. Am Sonntag, 22. Juni, um 15 Uhr ist die Premiere des Theaters für die Familie „Alice im Wunderland“ und am Samstag, 28. Juni, um 20 Uhr die des Theaters am Abend „Der schwarze Abt“. Damit alles klappt, haben nun die Durchlaufproben zu den beiden Stücken begonnen.
Christine Binder, die nun in ihrer dritten Saison am Naturtheater Renningen Regie führt und dabei auch ihre Fähigkeiten als Theaterpädagogin mit einbringt, hat den Text zum Familienstück selbst geschrieben, sich dabei aber eng an das Original von Lewis Carroll gehalten.
Alle Charaktere werden von den Schauspielern und Schauspielerinnen umgesetzt: Die blaue Raupe, die es sich räkelnd auf der Mauer gemütlich macht und dabei versucht zu singen wie einst Urmel aus dem Eis, die Gänseblümchen, die nicht ruhig sein können, der Hutmacher, der bei der verrückten Teegesellschaft mitmischt, die Herzkönigin, die schrill und streng regiert und bei einem Croquet-Spiel unsinnige Befehle und Strafen ausspricht, die Grinsekatze, die überall und nirgends ist, aber sich in fast alles einmischt, das weiße Kaninchen, das Alice das Tor in eine neue Welt voller Abenteuer zeigt, oder die Tigerlilie, die ein unverschämtes Selbstbewusstsein hat und andere Blumen wegen ihrer Sprachkenntnisse kritisiert. Es gibt außerdem verzauberte Türen, eine falsche Suppenschildkröte und, und, und.
Natürlich darf man Alice nicht vergessen. Lustig wird es allemal, wenn die Teegesellschaft zusammenkommt. Um nicht abwaschen zu müssen, rückt man eben einen Platz weiter. So geht es auch. Es werden nicht nur die Kinder ihre Freude an diesem lustigen Familienstück haben.
Das Abendstück „Der schwarze Abt“ ist dieses Jahr eine spannende Krimi-Komödie nach Edgar Wallace. Jürgen von Bülow führt nun schon zum sechsten Mal Regie für das Naturtheater Renningen. Er holte auch dieses Mal das Beste aus den Schauspielern und Schauspielerinnen heraus. Schon das bekannte Intro der Wallace-Filme (mehrere Schüsse und dann eine schaurig-tiefe Stimme: „Hier spricht Wallace, Edgar Wallace.“) versetzt die Zuschauer gleich zu Anfang in eine gruselige Stimmung. Wenn dann noch Mönche bei passender musikalischer Untermalung rechts und links der Zuschauerreihen entlang schreiten, weiß man ungefähr, was in den nächsten zwei Stunden auf einen zukommt.
In der Abtei vermutet man einen wertvollen Schatz, viele wollen ihn haben. Aber da steht ihnen der schwarze Abt im Wege. Wer ist dieser Abt? Ein Gespenst? Witzig sind vor allem die exzellent besetzten Charaktere, vom Hausmädchen Malou, das mit seinen rechnerischen Fähigkeiten eher der Wissenschaft als dem Staubwischen zugeordnet werden sollte, bis hin zur Inspektorin Puddler, die übereifrig ermittelt und sich bei den etwas trotteligen Polizeibeamten Horatio und Edward Smith Unterstützung holt. Dazu kommt eine Reisegruppe, die von zwei überkandidelten Damen namens Mrs. Wanda Travelhater und Mrs. Vera Travellover angeführt wird. Man erkennt die beiden an ihrem typischen hochgehaltenen roten Fähnchen. Es wird geschossen, es gibt Leichen, aber die Inszenierung ist fast immer mit dem englischen schwarzen Humor behaftet, sarkastisch, komisch und witzig.
Infos und Karten gibt es auf der Homepage www.naturtheater-renningen.de/karten oder per Mail an karten@naturtheater-renningen.de. Weitere allgemeinde Informationen unter www.naturtheater-renningen.de