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Sindelfingen

Singen für den guten Zweck

Die Gruppe trifft sich wieder jeden Freitag im Sommerhofenpark. Sie sammelt für das Hospiz in Böblingen.

Von Renate Lück
Sie singen zum Spaß und für den guten Zweck: Jeden Freitag im Sommerhofenpark. Bild: Lück

Sie singen zum Spaß und für den guten Zweck: Jeden Freitag im Sommerhofenpark. Bild: Lück

Bild: Lück

Sindelfingen. „Die neue Saison beginnt“ - die Sängergruppe des Cafés BarWue gegenüber dem Bärle Eck singt freitags wieder im Sommerhofenpark, neuerdings ab 18.30 Uhr, weil sie auf den Gitarristen Stefan Kratt warten, der bis 18 Uhr Sporttraining hat. „Am vorigen Freitag hat es mächtig geregnet, aber jetzt geht’s los“, sagt Inge Aruevbose und erklärt auch gleich, dass sie dieses Jahr für das Hospiz in Böblingen sammeln.

Die Sonne scheint vom blitzblauen Himmel, als sie beginnt, die Plastikhüllen mit den Liedern und die Spendenschachtel auszupacken. Fünf Minuten später sind die beiden Gitarristen da, um die sich bald ein Kreis bildet. Einige fehlen - „Elmar Hahn, der mit der Ukulele, ist gestorben und der Saxophonist Klaus Haidle und seine Frau, die Querflöte spielt, sind verreist“, weiß Aruevbose.

Die anderen müssen sich nach der Winterpause erst einsingen, bis sie alle auf einer Tonlage sind. Aber dann lassen sie die Sonne in den Bergen erwachen auf Deutsch, Englisch und Französisch. Anschließend geht es mit dem Flugzeug über die Wolken. Ein Ehepaar bleibt stehen und klatscht Beifall. Zwei Männer und eine Frau kommen den Weg entlang und schauen interessiert zu. „Wollen Sie mitsingen?“, fragt Inge Aruevbose und zeigt auf die Lieder. Die junge Frau schaut auf den Text und sagt: „Das ist zu schwer für mich, ich kann nicht so gut Deutsch.“ Sie ist Brasilianerin und spricht Portugiesisch. „Können Sie ‚The Girl from Ipanema‘?“, fragt der Gitarrist. „Auch nicht so gut“, antwortet sie und schüttelt den Kopf. Aber sie überlegt es sich noch und geht mit ihren Begleitern erst einmal in Richtung Wiesengarten.

Doch da kommt eine Frau und stellt sich still dazu und ein paar Minuten später noch eine. „Heute hier, morgen dort“, das Lied von Hannes Wader erklingt und „Die Gedanken sind frei“. Und da kommt noch eine weitere Sängerin. Zwei Frauen, die schon etwas in die Spendenbox gesteckt haben, stehen ein bisschen abseits und hören zu. „Que Sera Sera“ ist dran und „Ein bisschen Frieden“. „Das müssen wir singen“, sagen einige mit Nachdruck.

Dass Freddy Quinn aus dem heißen Wüstensand nach Hause will, ist dagegen verständlich. Ein Radfahrer bleibt stehen und sagt grinsend: „Es wäre nicht nötig gewesen, dass Sie meinetwegen so schön singen.“ Nach einer knappen Stunde ist Reinhard Meys „Gute Nacht, Freunde“ als Schlusslied dran. „Das ist doch zu früh. Da muss jemand das Licht ausmachen“, wird bei dem schönen Wetter protestiert. Aber sie singen ja bis zum Herbst, und dann wird es um diese Zeit dunkler.