Beerdigung erster Klasse
Domo: Das wars dann wohl. Wenn nicht noch ein Wunder an diesem Straßenfest-Wochenende passiert, dann ist die Idee, im seit Jahren leer stehenden Gewerbeteil der Sindelfinger Domo-Immobilie ein Kultur- und Bürgerzentrum einzurichten, gestorben.
Es ist eine Beerdigung erster Klasse. Die schönen Kränze, die CDU-Fraktionschef Walter Arnold für die „sicher gut gemeinte Konzeption“ oder SPD-Fraktionschef Andreas Schneider-Dölker für das „außerordentliche Engagement des Vereins, für das jede Stadt dankbar sein würde“, gebunden haben, sind nur noch Geschichte, wenn der Sindelfinger Gemeinderat am nächsten Dienstag wohl beschließt, die Untersuchungen des Standorts Domo für ein geplantes Kultur- und Bürgerzentrum nicht mehr weiterzuverfolgen.
Nach der Anhörung von Florian Leebmann sind alle Wünsche des Fördervereins Domo Novo, der Domo-Miteigentümer werde vielleicht ein „unmoralisches und schwer abzulehnendes Angebot“ für die 10 000 Quadratmeter Gewerbeflächen machen, wie eine Seifenblase geplatzt.
Es ist schade um eine tolle Idee, die tatsächlich weit über das hinausgeht, was Sindelfingen bislang mit der Alten AOK als Domizil für Vereine zu bieten hat. Der Traum, eine bunte Mischung von Initiativen unter einem Dach zu bündeln, ist schlussendlich daran gescheitert, dass öffentliche Gelder in privates Eigentum fließen sollten. Dabei hat Domo Novo schon vor vier Jahren vorgeschlagen, die Gewerbeflächen dem Eigentümer für eine Million Euro abzukaufen.