

Böblingen. Ein letztes Mal heißt es am Sonntag, 22. Oktober, um 15 Uhr in der Böblinger Zehntscheuer (Pfarrgasse 2) „Kaffee und Krise“ – zur Abschlussführung durch die stadtgeschichtliche Sonderausstellung „Krieg. Krise. Knappheit. In Böblingen“ .
Wer noch keine Gelegenheit hatte, Heinrich Keiß, Eva Barbara Klein oder die Familie Betz kennenzulernen, kann diese Gelegenheit nutzen – um mit den Hauptdarstellern fünf vergangene Krisenzeiten der Böblinger Stadtgeschichte zu durchwandern und ganz individuelle Strategien mit den Herausforderungen der jeweils eigenen Zeit zu entdecken.
Wie gingen Böblinger der letzten 500 Jahre mit Krisen um? Wie versuchten sie, diese zu bewältigen, ihnen zu entfliehen oder gar von ihnen zu profitieren? Sind Parallelen zu heute erkennbar?
Anhand von insgesamt fünf Krisenzeiten der Böblinger Stadtgeschichte, ihren Hauptdarstellern und Schicksalen wird diesen Fragen nachgegangen. Von Missernten und Getreideteuerung am Beginn des 16. Jahrhunderts zu den Wirren des Dreißigjährigen Krieges. Von Naturkatastrophen und Massenarmut des 19. Jahrhunderts, die Auswanderung zum hoffnungsvollen Ausweg machte, über die Hyperinflation der 1920er-Jahre, die Wertpapiere in Spielgeld verwandelte und Nährboden politischer Extreme bildete. Und schließlich die Nachkriegszeit und Wohnungsnot der 1950er-Jahre, deren Bewältigung auch in Böblingen im fortschreitenden und bedingungslosen Aufbruch zu liegen schien.
Neben fünf Krisenräumen der Stadtgeschichte stehen in einem zeitlichen Querschnitt einzelne Aspekte von Krise im Fokus: Welche Bedeutung haben Glaube und Aberglaube in der Krise? Welche Innovationen lassen sich im Krisenmanagement über die Jahrhunderte erkennen? Und lassen sich Lehren aus vergangenen Bewältigungsstrategien für die gegenwärtigen Herausforderungen ziehen?
Das Museums-Team freut sich auf den anschließenden Austausch bei Kaffee und Kuchen.