Böblingen: Archiv gewährt Einblicke in der Zehntscheuer
Böblingen. Künftig ermöglichen Stadtarchiv und Städtische Galerie allen Interessierten unter der neuen Rubrik „Archiv-Ausstellungen № ff.“ kleine, schlaglichtartige Blicke hinter die Kulissen. Dabei zeigen sie anhand von besonderen Fundstücken die Ergebnisse der für die Öffentlichkeit oftmals unzugänglichen und unsichtbaren (weil im Verborgenen stattfindenden) Tätigkeiten in den Archiven: im Magazin des Stadtarchivs und in den Depots der Städtischen Kunstsammlung.
Am Sonntag, 12. Juni, um 15 Uhr startet im Museum Zehntscheuer (Pfarrgasse 2) die Serie mit der ersten Präsentation „Chroniken in Wort und Bild“, in der eine gemalte „Chronik“ einer geschriebenen Variante gegenübergestellt wird (Bild: z).
Gemeinsam haben alle Exponate, die in regelmäßigen Abständen auf der Galerie-Empore im Museum Zehntscheuer vorgestellt werden sollen, dass sie zum Eigenbestand der Stadt gehören und mit Böblingens Geschichte und Gegenwart in engem Bezug stehen.
Stadtgeschichte öffentlich zugänglich machen
Während Recherchearbeiten, bei der Sichtung von externen Sammlungen oder in den Tiefen des Archivmagazins treten immer wieder Archivalien und Kunstwerke zu Tage, die ihre ganz eigene Bedeutsamkeit für die Stadtgeschichte offenbaren. Sie stoßen vor allem bei der Böblinger Bevölkerung auf großes Interesse.
Um solche größeren und kleineren Besonderheiten oder gar „Sensationsfunde“ in würdigem Rahmen öffentlich zugänglich zu machen, haben sich die Leiterin des Böblinger Stadtarchivs Tabea Scheible und Galerie-Leiterin Corinna Steimel dieser in Kooperation angelegten Projektreihe „Archiv-Ausstellungen“ verschrieben. Begleitet werden die bewusst übersichtlich gehaltenen Ausstellungen der städtischen Kostbarkeiten von fachlich abgestimmten Vorträgen zur Thematik.
Fragen im Mittelpunkt
Was erzählen die oftmals über Jahrzehnte und Jahrhunderte alten Bild- und Schriftwerke noch heute? Welche Geheimnisse können sie lüften? Welche verdrängten oder vergessenen Kapitel der Stadtgeschichte werden beleuchtet? Welche Parallelen, welche Unterschiede gibt es zwischen den beiden Chroniken? In der ersten gemeinsamen Ausstellung von Städtischer Galerie und Stadtarchiv suchen wir Deutungsansätze und den Dialog zwischen Kunst- und Stadtgeschichte.
Die Archiv-Ausstellung № 1 ist zugleich ein Appetithappen zur kommenden Ausstellung der Städtischen Galerie in Kooperation mit dem Stadtarchiv und dem Amt für Stadtentwicklung und Städtebau: ein Prolog zum „Böblinger Bilderbogen 1900 bis 1950: Vergangenheit in Farbe. Mit den Zeitzeugen Reinhold Nägele & Fritz Steisslinger auf Streifzügen durch unsere Stadt – eine Spurensuche in Schlaglichtern“ ab Herbst 2022.