Böblingen/Dagersheim: Abkochgebot von Trinkwasser aufgehoben
Böblingen/Dagersheim. Die Stadtwerke Böblingen teilten am Freitag gegen 13.30 Uhr mit: „Das seit Mittwoch, 30. August, bestehende Abkochgebot von Trinkwasser in Teilen des Stadtgebiets Böblingens und in Dagersheim wird in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt mit sofortiger Wirkung aufgehoben.“
Aufgrund der durchgeführten Spülungen, Desinfektionen einzelner Netzabschnitte und der Chlorung im betroffenen Versorgungsgebiet weisen die nun vorliegenden Ergebnisse vom 6. September keine Verunreinigungen durch E-coli-Bakterien mehr im Trinkwasser auf. Weiter heißt es: „Mit Probeentnahme vom 5. September wurden punktuell an zwei Entnahmestellen im Bereich Flugfeld Pseudomonas aeruginosa in geringer Konzentration festgestellt. Ein Abkochgebot ist nach aktuellem Stand für diesen Erreger nicht gegeben.“
Chlorung noch zwei Wochen lang
Allerdings chloren die Stadtwerke Böblingen weiterhin das Trinkwassernetz der betroffenen Versorgungsgebiete. Die desinfizierenden Maßnahmen werden für mindestens zwei Wochen aufrechterhalten. Die Ursache der Trinkwasserverunreinigung stehe derzeit noch nicht fest, die Analysen hierzu dauerten auch unter Hinzuziehung des TZW (Technologiezentrum Wasser) aus Karlsruhe an.
„Das TZW ist ein sehr renommiertes Unternehmen mit hoher Fachexpertise und Erfahrung in diesem Bereich und ist Teil des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches“, informiert Alfred Kappenstein, technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Böblingen und ergänzt: „Das TZW macht täglich solche Kontrollen bundesweit, um den Ursachen für Trinkwasserverunreinigungen auf den Grund zu gehen.“
„Solchen Fall noch nie erlebt“
In seinen 25 Jahren als technischer Geschäftsführer, seit 2018 bei den Stadtwerken Böblingen, hat Alfred Kappenstein „einen solchen Fall noch nie erlebt.“ Alfred Kappenstein bedankt sich bei der Böblinger und Dagersheimer Bevölkerung für die Geduld, und erklärt die Problematik: „Damit das Abkochgebot aufgehoben werden kann, müssen zwei aufeinanderfolgende Proben frei von dem zuvor nachgewiesenen Fäkalkeim E.coli sein, der das Abkochgebot erforderlich machte. Die Bewertung der Proben dauert allerdings 24 Stunden, darauf haben wir natürlich keinen Einfluss. Und dann braucht es abschließend das Okay durch das Gesundheitsamt.“
Dieses Okay gab es nun und die Böblinger und Dagersheimer in den betroffenen Gebieten müssen ihr Trinkwasser nicht mehr abkochen. Die genaue Ursachenforschung dauert noch einige Zeit. „Was wir aber bereits definitiv sagen können. Die Verunreinigung fand nicht im Netz statt, sondern wurde von außen punktuell in das Netz getragen“, so Alfred Kappenstein.