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Täglich kaufen dort 120 Bedürftige ein

Böblingen: Oberbürgermeister Dr. Stefan Belz im Tafelladen

Vor Kurzem besuchte Oberbürgermeister Dr. Stefan Belz zusammen mit Nathalie Wünsch vom städtischen Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD) den Böblinger Tafelladen, um Neujahrswünsche auszusprechen, sich ein Bild von der alltäglichen Arbeit im Tafelladen zu machen und selbst auch tatkräftig anzupacken.
Von Peter Maier
Oberbürgermeister Dr. Stefan Belz und Petra Ländner beim Einräumen der Kühlware. Bild: z

Oberbürgermeister Dr. Stefan Belz und Petra Ländner beim Einräumen der Kühlware. Bild: z

Böblingen. Der Tafelladen in der Sindelfinger Straße 9 ist eine Einkaufsmöglichkeit für bedürftige und einkommensschwächere Menschen geöffnet. Seine Leiterin Petra Ländner und Gabriele Tokai organisieren zusammen mit 64 Ehrenamtlichen die Warenannahme und -ausgabe. Zugang zum Tafelladen erhalten die Kunden und Kundinnen durch Vorlage eines Böblinger Bonuspasses oder aufgrund eines Nachweises über den Bezug von Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld II, Wohngeld oder Leistungen für Asylbewerber und Asylbewerberinnen.

Oberbürgermeister Dr. Stefan Belz überzeugte sich von der guten Organisation und dem hohen Engagement im Tafelladen. Er sprach den anwesenden Mitarbeitenden stellvertretend für das gesamte Team seinen hohen Respekt vor der kontinuierlichen Arbeit aus: „Der Tafelladen ist eine überaus wichtige Böblinger Institution. Mit über 60 ehrenamtlichen Mitarbeiten und Mitarbeiterinnen haben wir beinahe schon die Größe eines mittelständischen Unternehmens. Mich beeindruckt die bestens funktionierende Organisation. Die Abläufe sind sehr gut eingespielt und alle arbeiten im Sinne der Kunden und Kundinnen zusammen. Dafür danke ich allen Beteiligten ganz herzlich.“

Spenden werden immer benötigt

Obwohl das Spendenaufkommen von Privatpersonen, Kirchen, mittelständischen Unternehmen, Schulen oder sozial fokussierten Organisationen groß ist, fehlt dem Tafelladen Ware. Vor allem haltbare Lebensmittel wie Zucker, H-Milch, Konserven, Mehl oder Nudeln sind Mangelware. Aber auch Hygiene-Artikel werden stetig nachgefragt, das Angebot ist hier sehr begrenzt. Toilettenpapier, Duschgel, Shampoo, Seife oder auch sogenannte Luxus-Artikel wie eine Feuchtigkeitscreme sind sehr begehrt, jedoch fast nie erhältlich.

Die Tafel erhält Obst, Gemüse und Kühlware durch ansässige Discounter, die zu viel bestellte oder zeitnah ablaufende Lebensmittel spenden. Welche und wie viel Ware gespendet wird, ist auch für Petra Ländner und ihr Team jeden Tag eine neue Überraschung: „In den letzten Monaten ist weniger Frischware, fast gar keine Kühlware, als üblich im Tafelladen angekommen.“

Während OB Dr. Stefan Belz tatkräftig anpackt, Salatköpfe sortiert stehen draußen vor dem Tafelladen Menschen an, die auf die günstigen Lebensmittel des Tafelladens angewiesen sind. Immer fünf Personen dürfen gleichzeitig in den kleinen Laden. Menschen mit Beeinträchtigung oder mit Kindern haben Vortritt. Zuvor werden Ausweis und Dokumente, die zum Zugang berechtigen, kontrolliert. Obwohl die Menschen teils sehr lange in der Kälte stehen und warten, sind sie dankbar für das Angebot und kommen meist mit vollen Einkaufskörben und recht zufriedenen Gesichtern aus dem Laden.

Die steigenden Lebensmittelpreise sowie die steigenden Energie- und Lebensunterhaltskosten führen dazu, dass immer mehr Menschen im Tafelladen einkaufen. Darüber hinaus stiegen die Besucher- und Besucherinnen-Zahlen im vergangenen Jahr enorm aufgrund des Ukraine-Kriegs und der ankommenden Schutzsuchenden in Böblingen an und werden weiterhin nicht weniger. Pro Tag kaufen circa 120 Menschen im Tafelladen ein. Vor Weihnachten ist das Spendenaufkommen in der Regel hoch, doch auch von Januar bis November stehen die Menschen vor dem Tafelladen Schlange und hoffen, unterschiedliche Lebensmittel zu bekommen, um den Kühlschrank zu füllen.

Spenden können jederzeit zu den regulären Öffnungszeiten im Tafelladen vorbei gebracht werden: Montag bis Freitag 10.30 Uhr bis 14.00 Uhr Sindelfinger Straße 9, 71032 Böblingen, „Feste Burg“ Telefon (0 70 31) 23 88 85 oder tafelladen@evkirchebb.de per E-Mail.