

Böblingen. Ab 1975 absolvierte Habisreitinger in der Brauerei eine Ausbildung zum Industriekaufmann, nach seinem anschließenden Studium der Betriebswirtschaft kehrte er 1981 in die Firma zurück, 1994 wurde er Geschäftsführer. Seine Nachfolgerin ist Tina Gatty (Bild: z), die Nichte von Götz Habisreitinger.
Somit bleibt die Geschäftsführung des ältesten Böblinger Unternehmens weiterhin komplett in Familienhand. Tina Gatty leitet künftig gemeinsam mit Werner Dinkelaker die Geschicke des Betriebs. „Der Wechsel in der Geschäftsführung verlief ideal. Wir hatten eine lange Übergangsphase von eineinhalb Jahren“, sagt Tina Gatty. Götz Habisreitinger verabschiedet sich nach dem 31. Dezember nicht komplett, sondern steht als Berater zur Verfügung und behält sein Büro.
Fritz Habisreitinger, der Vater von Götz Habisreitinger sowie Werner Dinkelaker senior, der Vater von Werner Dinkelaker, führten die Brauerei, als der heute 69-Jährige 1981 nach seinem Studium zurück in den Betrieb kehrte. „Ich habe einige Widerstände überwinden müssen. Es war ein langer Prozess, Dinge zu ändern.“ Ein Prozess, an dessen Ende viele Erfolgsgeschichten stehen, die in die Verantwortung von Götz Habisreitinger fallen: Ein Meilenstein war 1991 die Einführung der Weizenbier-Spezialitäten, die er massiv forciert hatte. Ein weiteres großes Projekt war der Bau des neuen Verwaltungs- und Geschäftshauses am Postplatz 1993.
Ein Jahr zuvor setzte er durch, dass auf dem Firmengelände ein Biergarten errichtet wurde. Götz Habisreitinger wuchs im Laufe der Jahre immer stärker in die Aufgaben der Geschäftsführung hinein, ehe er 1994 in die Firmenleitung einstieg. „Es hat unheimlich viel Spaß gemacht, immer mehr Aufgaben zu übernehmen“, sagt Götz Habisreitinger.
„Ich freue mich darauf, Verantwortung für das Familienunternehmen zu übernehmen“, macht Tina Gatty deutlich. Zumal sie in Werner Dinkelaker einen erfahrenen Geschäftsführer an ihrer Seite hat, der seit 1997 in dieser Funktion tätig ist. Tina Gatty: „Ich bin dankbar dafür, dass ich mit Werner zusammen das Unternehmen leiten darf. Das passt einfach bei uns.“
Götz Habisreitinger (Bild: z) blickt „zufrieden und auch mit Stolz“ auf seine Zeit als Geschäftsführer zurück, hinterlässt er doch eine kerngesunde Firma. Dazu beigetragen haben zwei weitere, weitreichende Entscheidungen, die in seiner Ägide getroffen wurden: Der Bau des Böblinger Brauhaus 2001 sowie der Bau des Stuttgarter Brauhaus 2011. Mit diesem etablierte sich die Schönbuch Braumanufaktur als kleine und feine, aber feste Größe auf dem Stuttgarter Biermarkt.