

Herrenberg. Mit Beginn der Sommerferien ist es wieder soweit: das Sommernachtskino in Herrenberg geht in seine nächste Runde. Der 31. Jahrgang der beliebten Open-Air-Veranstaltung vor der idyllischen Kulisse neben dem Schlossbergturm hält vom Donnerstag, 24. Juli und bis Sonntag, 10. August 17 Filme unterschiedlichster Couleur bereit, darunter mit Karoline Herfurths „Wunderschöner“ eine Komödie, die gleich zwei Mal auf dem Programm steht.
Wie immer seit Bestehen des seit mehr als drei Jahrzehnten stattfindenden Open-Air-Kinos auf dem von alten Bäumen und historischen Gemäuern gesäumten Schlossbergplateau lohnt der Aufstieg über die Treppen von der Altstadt hinauf schon Stunden vor Einbruch der Dunkelheit. Bei Apfelschorle, Bier oder einem Gläschen Sekt oder Wein sowie diversen kulinarischen Angeboten lässt sich der Blick über das sommerliche Gäu genießen und auf den mit Einbruch der Dämmerung beginnenden Filmabend einstimmen.
Das Filmprogramm ist wie gewohnt ein abwechslungsreicher Mix aus Komödien und Melodramen, Musiker-Biopics, actionbetonten Blockbustern, lustigen Animationsstreifen, Fantasy- und Familienfilmen, preisgekrönten Arthouse-Produktionen bis hin zur beliebten Outdoor-Abenteurer-Dokumentation EOFT (30.7.). Kurzum: Ein Best-Of der beliebtesten Filme des vergangenen Jahres sowie jüngst erst in den Kinos angelaufener Filmperlen. „Da sollte für jeden Geschmack beste Unterhaltung geboten sein“, sind sich die beiden KinoMacher Joachim Borkowski und Ralph Giesert einig.
Los geht’s mit der feministischen Komödie „Wunderschöner“ (24.7 und 4.8.) von und mit Karoline Herfurth, die anknüpft an den erfolgreichen, 2022 beim Schlossbergkino gezeigten Vorgänger „Wunderschön“. Mit Humor und Sensibilität verknüpft der Episodenfilm das Leben von fünf Frauen in unterschiedlichen Lebensphasen im Spannungsfeld zwischen angekratztem Selbstbild und vermeintlich notwendiger Selbstoptimierung.
Weitere deutsche Produktionen sind „Der Buchspazierer“ (27.7.) mit Christoph Maria Herbst als kauzigem Bücherfreund und einer aufkeimenden Freundschaft zu einem wissbegierigen Mädchen sowie das Ballett-Star-Biopic „Cranko“ (4.8.) mit Sam Riley in der Rolle des charismatischen britischen Choreographen während seiner Zeit an der Staatsoper in Stuttgart.
Das Leben eines anderen bekannten Künstlers fächert James Mangolds „Like a complete unknown“ (1.8.) auf. Erzählt wird darin, wie der junge Bob Dylan (Timothée Chalamet) zu Beginn der 1960er Jahre mit seiner Gitarre nach New York kommt, dort zur Ikone einer Folkbewegung reift, sich aber selbst nicht festlegen mag, nur diese Musikrichtung zu spielen. Berührend, weil ebenfalls auf wahren Begebenheiten beruhend, sind die Erlebnisse, die ein obdachlos gewordenes britisches Paar beim notgedrungenen Wandern an der zerklüfteten Südwestküste Englands in „Der Salzpfad“ (7.8.) unternimmt; unterfüttert von einer Prise anarchischem Humor ist „Der Pinguin meines Lebens“ (5.8.), in dem ein Englischlehrer (Steve Coogan) an einem argentinischen Internat heimlich einen gestrandeten Pinguin hält.
Freunde französischer Film- und Komödienkunst sind mit „Die leisen und die großen Töne“ (29.7.) und „Die Barbaren – Willkommen in der Bretagne“ (3.8.) gut versorgt. Im ersten finden zwei Brüder, die bislang nichts voneinander wussten, durch einen Schicksalsschlag und die Musik zusammen, im zweiten geht’s in einem Dorf, das gerne ukrainische Flüchtlinge aufgenommen hätte, stattdessen aber syrische Asylbewerber zugeteilt bekommt, drunter und drüber. Julie Delpy managt dies vor wie hinter der Kamera mit Herz und Bravour.
Beim Blockbusterkino dürfte auch dieses Jahr wieder Tom Cruise Publikumsmagnet sein. Auch für „Mission Impossible 8 – The Final Reckoning“ (25.7.) hat er als Teufelskerl Ethan Hunt die Stunts allesamt selbst ausgeführt. Halsbrecherisch unterwegs ist auch Brad Pitt in „F1“ (8.8) als wieder ins Cockpit gestiegener Ex-Formel 1-Pilot, der es einem jüngeren Kollegen nochmal zeigen will.
Wieder auf den Plan treten außerdem Urzeitechsen im Sequel von „Jurassic World: Die Wiedergeburt“ (31.7.). Wiedersehensfreude ist schließlich auch mit den beliebten und unterhaltsamen Komödien „Bridget Jones 4: Verrückt nach ihm“ mit Renée Zellweger (28.7.) und „Die nackte Kanone“ (10.8.) garantiert. Im Reboot der über 30 Jahre alten Slapstick-Agenten-Reihe übernimmt Liam Neeson den Part von Leslie Nielsen.
Auch das junge Kinopublikum wird beim Herrenberger Sommernachtskino auf seine Kosten kommen. Zunächst in „Lilo & Stitch“ (26.7.), einer extrem lustigen und außergewöhnlichen Familienzusammenführungsgeschichte eines einsamen hawaiianischen Mädchens und eines flüchtigen Außerirdischen. Sodann im nun als Realverfilmung realisierten Abenteuerfilm „Drachenzähmen leicht gemacht“ (2.8.), in dem ein abenteuerlustiger junger Wikinger im Mittelpunkt steht. Und schließlich im Animationsfilm „Elio“ aus dem Hause Disney/Pixar (9.8.), in dem ein begeisterter Weltraumfanatiker mit einer lebhaften Fantasie und einer noch größeren Alien-Besessenheit eine Krise intergalaktischen Ausmaßes bewältigen und herausfinden muss, wer er ist und wo er wirklich hingehört.
Kino- und Filmfreunde dürften Letzteres für die Dauer des Sommernachtskinos in Herrenberg für sich zielsicher beantworten dürfen: sie gehören auf den Schlossberg. Ob Blockbuster oder besonderes Filmkunstwerk – soll keiner sagen, dass diesjährige Kinoprogramm würde nicht für jeden Geschmack etwas bieten.
Tickets im Online zu 11 Euro zzgl. VVK-Gebühr. Lucky Seven: 63 Euro zzgl. VVK-Gebühr (ab der 7. Karte im Vorverkauf Rabatt von 18 Prozent pro Karte, diese Karten sind individuell kombinierbar). Weitere Informationen zum Sommernachtskino gibt es unter www.kinomacher.de.