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Vortrag von Dr. Gerhard Raff

Dätzingen: Friedrich der Dicke von Napoleons Gnaden

Am Sonntag, 9. Juli, 11 Uhr, beginnt eine neue Reihe: Dätzinger Schlossgespräche.
Von Peter Maier
Dr. Gerhard Raff kommt am Sonntag nach Dätzingen. Bild: z

Dr. Gerhard Raff kommt am Sonntag nach Dätzingen. Bild: z

Grafenau. Der bekannte und wortgewandte Historiker Dr. Gerhard Raff hält im Maltesersaal den launigen Vortrag „Boris Johnsons Ahnherr, Friedrich der Dicke, König von Gottes und Napoleons Gnaden." Die Restaurierung der Panoramatapete „La Chasse de Compiègne“ im Jagdzimmer in Schloss Dätzingen rückt die Geschichte des Malteserschlosses in der Zeit um 1810 besonders in den Blickpunkt.

Friedrich I. wird 1806 im Einvernehmen mit Napoleon zum König proklamiert und der Gebietsumfang seines Reichs im Vertrag von Compiègne im Jahr 1810 erheblich erweitert. König Friedrich I., auch Friedrich der Dicke genannt, erwirbt 1809 das durch den Reichsdeputationshauptschluss württem-bergisch gewordene Schloss Dätzingen, um dieses 1810 seinem Günstling Graf Dillen zu überlassen. Es dient als Jagd- und Lustschloss südlich der Residenz Ludwigsburg gelegen. Bereits im gleichen Jahr ist eine königliche Jagd in Dätzingen mit mehr als 4000 beteiligten Personen überliefert.

Dr. Gerhard Raff, der bekannte Historiker ("Hie gut Wirtemberg allewege !"), Dialektautor ("Herr, schmeiß Hirn ra !") und "Benefizschwätzer" aus Degerloch wird auf seine unterhaltsame und kenntnisreiche Art die "Dätzinger Verhältnisse" zu Zeiten Napoleons beleuchten und spannende verwandtschaftliche Beziehungen aufdecken. Gerhard Raff studierte Geschichte und evangelische Theologie an der Universität Tübingen und promovierte dort 1984 bei Hansmartin Decker-Hauff mit einer Arbeit über die Ursprünge des Hauses Württemberg. Er veröffentlichte unter anderem „Das Haus Württemberg von Graf Ulrich, dem Stifter bis Herzog Ludwig, das in der Folgezeit mit bislang drei Folgebänden fortgeführt wurde.

Der Förderverein Schloss Dätzingen hat eine neue Broschüre zu Schloss Dätzingen aufgelegt, die beim Vortrag kostenfrei ausliegt. Der Eintritt ist frei. Der Förderverein Schloss Dätzingen freut sich über eine Spende.