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Tradition seit 1891

Der Jahrgang 1975 ist jetzt gefragt

Die Jahrgangsfeiern sind eine Tradition, die es so nur in Sindelfingen gibt. Es liegt in diesem Jahr an den 50-Jährigen, die Tradition lebendig zu halten.
Von Annette Nüßle
Auf volle Reihen hofft auch in diesem Jahr die Organisatorin Ulrike Herlitze.

Auf volle Reihen hofft auch in diesem Jahr die Organisatorin Ulrike Herlitze.

Bild: Nüßle/A

Sindelfingen. Auch in diesem Jahr soll die Tradition weiterleben: Die Jahrgänge treffen sich am 1. Mai auf dem Wettbachplatz, tauschen sich über Neues und Altes aus und genießen den Tag gemeinsam.

Es liegt in diesem Jahr an den 50-Jährigen, mit den Jahrgangsfeiern eine Tradition lebendig zu halten, die es so nur in Sindelfingen gibt. Die Organisatorin Ulrike Herlitze hofft auf möglichst viele Sindelfinger, die sich in einem ersten Schritt für den 1. Mai anmelden.

Die älteste schriftliche Spur der Sindelfinger Jahrgangsfeiern, bei der die Gruppen gemeinsam in die Martinskirche einziehen, ist eine Anzeige vom 17. Mai 1891. Die Verbindung zum 1. Mai hat derweil die Feuerwehr vor 35 Jahren hergestellt. Im Grunde ist die Maihocketse so etwas wie ein Sammelbecken für die Sindelfinger Jahrgänge. Die Runden ab 50 Jahre aufwärts ziehen dann in die Kirche ein, aber auch die anderen haben sich unter dem Maibaum auf dem Wettbachplatz ordentlich etwas zu erzählen. Dabei ist es immer spannend, wie sich die Geschichte entwickelt.

Sindelfinger Geschichte(n)

Die Fäden liegen in der Hand von Ulrike Herlitze, die die Sindelfinger jahrgangsweise zusammentrommelt: „Ich mache das sehr gerne. Es ist toll, wenn Jung und Alt zusammenkommen“, sagt sie. So hat sich auch der Jahrgang 41/42 schon angemeldet. Und jetzt fiebert sie mit, ob es dem Jahrgang 1975 gelingt, die Geschichte weiterleben zu lassen: „Es ist schon so: Irgendwie hänge ich sehr an der Sache“, sagt Ulrike Herlitze.

200 Namen stehen Stand heute auf den Listen für den 1. Mai. „Es fehlen noch einige Rückmeldungen“, sagt sie und hofft noch auf zahlreiche Anmeldungen. „Da kommen sicher noch einige dazu. Denn es fehlen noch viele Jahrgänge“, sagt Ulrike Herlitze.

Es sind noch Plätze frei

Und weil keine noch so lange Adressliste vollständig ist, werden am 1. Mai – so wie immer – auch Sindelfinger dazustoßen, die bisher noch nicht mitgemacht haben oder aus sonstigen Gründen die Tradition für sich neu entdecken. Auf einen Schwatz und ein Kaltgetränk mit alten Bekannten: Es gibt sicher Schlimmeres. Und auch für Nicht-Sindelfinger ist bei dieser Hocketse immer ein Platz frei.

An Pfingstsonntag geht es dann für die runden Jahrgänge, also die 50-, 60-, 70-, 75-Jährigen und so weiter, in die Martinskirche. Diese ist am Pfingstsonntag quer durch die Religionen und Konfessionen bunt gemischt. Früher war das anders und rein evangelisch, weil Sindelfingen evangelisch geprägt war. Aber heute sind so viele hergezogen. Oder sie leben nicht mehr hier, haben aber den Kontakt zu ihrem Jahrgang gehalten. „Jedes Jahr sitzen in der Kirche Teilnehmer, die extra dafür anreisen“, sagt Ulrike Herlitze.

Deshalb braucht es dieses Jahr ganz besonders den Jahrgang 1975. Und daraus vor allem jemanden, der sich bei Ulrike Herlitze meldet und das Heft in die Hand nimmt. Dessen Aufgaben halten sich in Grenzen. Nach dem Gottesdienst geht es weiter zum Alten Friedhof für das Totengedenken. Und noch eine Tradition findet ihre Fortsetzung: Danach geht es in die Wirtschaft zum Essen. „Noch hat sich niemand gemeldet und ich hoffe sehr, dass sich noch jemand meldet. Wäre doch schade, wenn die Tradition nicht weitergeführt wird“, sagt sie.

Kontakt

Sie sind Sindelfinger oder Sindelfingerin aus dem Jahrgang 1975 und wollen die Tradition am Leben halten? Ein erster Schritt ist die Kontaktaufnahme per Mail über die Adresse UL2311@t-online.de.