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Pro Vereinsjahr eine Eiche

Die Kreisjägervereinigung pflanzt 100 Bäume zum Jubiläum

Im Ehninger Gemeindewald kehren Eichen an einen jahrhundertealten Standort zurück.
Von Annette Nüßle
Auch Landrat Roland Bernhard, Kreisjägermeister Claus Kissel und Bürgermeister Lukas Rosengrün griffen gemeinsam mit einigen Kindern zum Spaten.Bild: Nüßle

Auch Landrat Roland Bernhard, Kreisjägermeister Claus Kissel und Bürgermeister Lukas Rosengrün griffen gemeinsam mit einigen Kindern zum Spaten.Bild: Nüßle

Bild: Nüßle

Ehningen. Hundert Eichen als ein Symbol für Kraft, Stolz und Stärke hat die Kreisjägervereinigung zu ihrem 100-jährigen Bestehen am vergangenen Samstag im Ehninger Gemeindewald gepflanzt. Neben den Eichen wurde auch eine Zeitkapsel vergraben. „Mit den Eichen und der Zeitkapsel, dem Inhalt bestehend aus der Jägerpost und aktuellen Tageszeitungen aus dem Landkreis, wollen wir etwas auf eine besondere Art und Weise hinterlassen“, so Kreisjägermeister Claus Kissel und betonte, dass die Pflege des Waldes zu den Aufgaben der Jäger gehöre. „Wir machen nichts gegen die Natur und sind im Einklang mit dem jeweiligen Waldbesitzer aktiv“, so Kissel weiter.

„Wir, 1107 Mitglieder, retten nicht allein das Klima, aber wir tragen dazu bei, indem wir uns für den Naturschutz engagieren.“ Standesgemäß wurde die Pflanzaktion von den Jagdhornbläsern der Kreisjägerschaft begleitet. „Auch sie gehören, neben etwa der Kitzrettung, dem Engagement im Bereich Biotope, Wildäcker und Hecken, der Hundeausbildung und der Jagd an sich zu unserer Vereinigung dazu“, sagte Kissel und dankte allen Spendern für die Unterstützung. Spatenstich für Spatenstich wurden die Pflanzlöcher an den vorher markierten Plätzen ausgehoben und die jungen Bäume eingepflanzt. Eine ganz schön schweißtreibende Angelegenheit bei diesen sommerlichen Temperaturen.

Die rund 1,5 Meter hohen und dreijährigen Eichen am Waldweg in Richtung Böblingen wurden nicht nur von den Jägern selbst gepflanzt, auch Landrat Roland Bernhard und Bürgermeister Lukas Rosengrün griffen gemeinsam mit einigen Kindern zum Spaten. Bei der Enthüllung der Informationstafel sagte Landrat Roland Bernhard: „Jäger sind vom Herzen her Naturschützer und wir benötigen die Jägerschaft, welche mit den Herausforderungen der Zeit mitgeht.“ Bürgermeister Lukas Rosengrün dankte den Jagdpächtern, insbesondere im Gemeindewald für ihr ehrenamtliches Engagement.

Abc 

Ein waldhistorischer Ort

Die aus Spenden finanzierten Bäume stehen, so der ehemalige Ehninger Revierförster und Vorstandsmitglied Gerhard Malisi an einem waldhistorischen Ort. „Vor dem Krieg standen hier bereits Eichen, die in der Not als Brennholz gefällt und durch standortfremde Fichten ersetzt wurden“, sagte Malisi auf die Frage, warum dieser Standort gewählt wurde. „Den Fichten, längst dem Borkenkäfer und Stürmen zum Opfer gefallen, folgten die Hainbuche und Haselsträucher. Die Fläche wurde nie richtig aufgeforstet, wir haben jetzt die wild ausgesäten Haselsträucher für die Pflanzung zurückgeschnitten, diese werden aber bereits dieses Jahr wieder austreiben und in den kommenden Jahren kräftig wachsen.“

Neben den Haselsträuchern ist auch die Hainbuche als Begleitbaum für die Stieleichen vorhanden. „Sie schützt die Eichenstämme im unteren Bereich vor der Sonne“, so Malisi weiter. Die jungen Bäume selbst stammen alle aus süddeutschen Samen. „Auch in Ehningen im Gewann Ketterlenshalde sammelt die Pflanzschule, aus der die Bäume kommen, Samen, es kann also durchaus sein, dass wir hier Ehninger Eichen gepflanzt haben.“ Die Stieleiche, die wichtigste einheimische Gattung unter den Eichen, wird künftig auf teils wechselfeuchten Lehmböden mit darunterliegender Tonschicht wachsen, erläuterte Malisi.

Die Eiche als sogenannte Lichtbaumart ermöglicht damit der Hainbuche, dem Haselbusch und unter anderem typischen Tierarten wie zum Beispiel der Haselmaus einen idealen Lebensraum. Die Eichen im Ehninger Wald sind, was ihre Qualität angeht, weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt und die Jägerschaft hofft, dass mit dieser Aufforstung ein Beitrag zum Erhalt beigetragen werden kann.

Info

Die Kreisjägervereinigung lädt am Sonntag, 7. Juli anlässlich ihres Jubiläums ins Eichholzer Täle ein. Zum Programm gehören ab 10 Uhr ein Gottesdienst und ab 11 Uhr viele Aktionen und Informationen wie beispielsweise über die Drohnen-Kitzrettung, Jagdhunde, Falkner, den Lernort Natur und weitere Themen.