

Sindelfingen. Im Unterschied zu den meisten anderen Zeitungen steigt bei der SZ/BZ die verkaufte Auflage. In Zeiten der Digitalisierung ist diese Trendwende dem Südwest-Rundfunk (SWR) eine Hintergrundgeschichte wert. Die Redakteurin Katja Trautwein aus dem Studio Stuttgart schaute zusammen mit Kameramann Karsten Radünz und Ton-Assistenten Tom Stohrer genauer hin, welchen Weg Röhm-Medien einschlägt. Der Beitrag soll am heutigen Mittwoch um 19.30 Uhr in der Sendung SWR Aktuell Baden-Württemberg laufen und steht anschließend in der Mediathek auf Abruf. Anlass ist die Jahrestagung des Verbands Südwestdeutscher Zeitungsverleger in Stuttgart.
"Ich freue mich immer, wenn sich andere Medien für unsere Arbeit interessieren. Umso schöner ist, wenn unser Erfolg auch bei den überregionalen Medien Niederschlag findet. Das ist eine Bestätigung der Arbeit unserer Mitarbeitenden", sagt SZ/BZ-Verlagsleiter Hans-Jörg Zürn. Dabei spiele die eingeschlagene Strategie die zentrale Rolle, "aber die beste Strategie ist ohne die Mitarbeitenden nichts wert."
Zur Strategie gehört zum einen das multimedial aufgefächerte Angebot, das über das rein gedruckte Wort weit hinaus geht. Im Netzauftritt der SZ/BZ auf www.szbz.de werden Texte mit Videos, Bildergalerien oder interaktiven Grafiken, Zeitleisten und Karten angereichert. Mit dem SZ/BZ-Podcast "Willi und Dödel" gibt es ein wöchentliches Audioformat auf www.podcastbb.de und den üblichen Streamingdiensten, das im gedruckten Interview Ausfluss im Blatt findet. Dazu geht täglich der Newsletter "Guten Morgen BB" mit einer Auswahl der wichtigsten lokalen Themen des Tages heraus.
Zum anderen hat sich der Arbeitsalltag in der Redaktion in wenigen Monaten komplett verändert. Die Zeitungsausgabe des Folgetags wird nicht mehr morgens geplant und dann umgesetzt. Die Zeitung verändert sich sich in der Internet-Ausgabe rund um die Uhr, wird auch an Sonn- und Feiertagen aktualisiert. "Und das macht auch das gedruckte Blatt keineswegs schlechter. Im Gegenteil", sagt Tim Schweiker, der als Chef vom Dienst unter anderem den Onlinebereich koordiniert.
Wie sehr frisch exportierte Artikel den Nerv der Leser treffen, lesen Tim Schweiker und die Kollegen aus der Produktionsgruppe vom Bildschirm ab. Und nach den Aufrufen richtet sich die weiterführende Arbeit der Reporter. Besonders interessante Artikel schreien nach zusätzlichen Angeboten oder danach, am Thema dran zu bleiben. Tim Schweiker: "Das hilft, Themen aus Sicht der Leser zu sehen. Wir bewerten Nachrichten danach, welche Folgen sie für die Menschen in unserer Region haben."
Tim Schweiker beschreibt das so: "Früher richtete sich die Themenauswahl nach dem Bauchgefühl, heute basiert sie auf Fakten. Das hilft dabei zu entscheiden, in welcher Form, wir wo in die Tiefe gehen. Dabei sind Service und Nutzwert ganz entscheidende Kriterien." Innerhalb des Röhm-Verlagshauses gibt es eine abteilungsübergreifende Arbeitsgruppe, die sich zweimal die Woche trifft und an Strategien feilt. Das große Ziel: Am Tag x soll die SZ/BZ über die verschiedenen Digital-Abos ihre Redaktion finanzieren.
Der Beitrag steht auch in der Mediathek: https://www.ardmediathek.de/video/swr-aktuell-baden-wuerttemberg/sendung-19-30-uhr-vom-1-6-2022/swr-bw/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE2NzExNTM