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Kommentar

Echtes Staunen statt Pixel

Warum im Breuningerland in Sindelfingen die Wirklichkeit die digitale Welt überholt.
Von Dennis Klemm
Das lebensgroße Modell des Bugatti Chiron ist bekannt für seine detailgetreue Konstruktion.

Das lebensgroße Modell des Bugatti Chiron ist bekannt für seine detailgetreue Konstruktion.

Bild: Fecht

Es muss nicht immer virtuell sein. Während sich Freizeitangebote zunehmend auf Bildschirme verlagern, zeigt die Lego-Erlebniswelt im Breuningerland Sindelfingen, wie stark analoge Eindrücke nach wie vor wirken können. Ein lebensgroßer Sportwagen aus Steinen, ein Weihnachtsmann zum Staunen, Modelle, die man aus der Nähe begreifen kann – all das entfaltet eine Faszination, die kein Display ersetzt.

Gerade Kinder erleben hier etwas, das in Zeiten von Tablets und Streaming oft zu kurz kommt: das Gefühl, etwas wirklich vor sich zu haben. Ein Modell, das man umrundet, betrachtet, von allen Seiten neu entdeckt. Das schult nicht nur Kreativität und Vorstellungskraft, sondern macht das Staunen wieder zu etwas Echtem, nicht zu einem Swipe.

Auch Erwachsene merken schnell, wie wohltuend diese Art von Erlebnis ist. Keine App, kein Filter, kein virtueller Effekt steht zwischen Betrachter und Modell. Die Liebe zum Detail, die Arbeit der Fans, die Technik hinter den Konstruktionen – all das vermittelt sich erst durch die unmittelbare Begegnung. Man sieht, hört und spürt: Hier steckt echte Handarbeit drin.

Vielleicht ist das der eigentliche Wert dieser Ausstellung. Sie erinnert daran, dass die reale Welt weiterhin genug zu bieten hat, um uns zu faszinieren – gerade in einer Zeit, in der vieles digitalisiert wird. Analog heißt nicht altmodisch. Analog heißt: unverfälscht, direkt und überraschend lebendig.

dennis.klemm@szbz.de