Die Stadtwerke mit Sitz in der Rosenstraße liefern Strom, Gas, Wasser und Fernwärme, zeichnen aber auch für Dienstleistungen wie Telekommunikation, das Parkraum-Management oder die Elektro-Mobilität verantwortlich. In einer Serie beleuchtet die SZ/BZ die Aufgabengebiete der Stadtwerke. In der ersten Folge geht es um den Strom.
Wie groß ist das Stromnetz? Das Rückgrat der Sindelfinger Stromversorgung bildet das mit einer Spannung von 20 Kilovolt betriebene Mittelspannungsnetz mit einer Länge von rund 171 Kilometern. Seit der Übernahme des Stromnetzes im Jahr 1998 investieren die Stadtwerke Sindelfingen im Durchschnitt rund 500 000 Euro pro Jahr in die Erneuerung des Mittelspannungsnetzes und die technischen Anlagen. Dabei richten die Stadtwerke gleichzeitig das Stromnetz auf die zukünftigen Herausforderungen in Bezug auf die Energiewende und der Elektromobilität aus.
Wie steht es um die Versorgungssicherheit? Im Jahr 2012 haben die Stadtwerke Sindelfingen ihre modernisierte und neu ausgebaute Netzleittechnik in Betrieb genommen. Mit einem Netz aus mehreren Anlagen, die rund um die Uhr Daten liefern, überwacht und steuert die Netzleitstelle die Anlagen und Netze der Stadtwerke in den Sparten Strom, Gas, Wasser und Fernwärme an 24 Stunden am Tag an sieben Tagen in der Woche.
Alle wichtigen Daten wie Stör-, Betriebsmeldungen, Mess- oder Zählwerte werden in den technischen Anlagen im Versorgungsgebiet erfasst, mittels verschiedener Übertragungsarten zur Leitstelle übertragen und im Leitsystem verarbeitet, visualisiert und archiviert. Störungen in den Anlagen und Netzen können dadurch sofort erkannt und Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Je nach Störung erfolgt die Alarmierung des Bereitschaftsdienstes automatisch oder über das Personal der Leitstelle.
Was passiert im Fall eines Stromausfalls? 2014 wurden weitere 210 000 Euro in das Gebäude, in dem auch die Netzleittechnik untergebracht ist, investiert. Die Niederspannungsverteilung wurde erneuert und eine mit Dieselkraftstoff betriebene Netzersatzanlage installiert. Die Netzleitstelle ist damit im Fall eines Stromausfalls über eine batteriebetriebene, unterbrechungsfreie Stromversorgung und über die Netzersatzanlage abgesichert.
Kann man auch Öko-Strom beziehen? Die Stadtwerke Sindelfingen bieten unter anderem auch Strom, der zu 100 Prozent in Wasserkraftwerken erzeugt wird. Der Strom wird in europäischen Wasserkraftwerken, in den letzten Jahren überwiegend in Österreich und der Schweiz erzeugt. Diesen Strom können Kunden im Versorgungsgebiet der Stadtwerke und in der Region beziehen. Über den Tarifrechner auf der Internetseite der Stadtwerke kann man mit der Eingabe der Postleitzahl überprüfen, ob man den umweltfreundlichen Strom der Stadtwerke beziehen kann.
Woher kommt der Strom? Die Stadtwerke Sindelfingen setzen mehrere eigene Kraftwerke zur gekoppelten Wärme- und Stromerzeugung ein. In diesen Kraftwerken wurden im vergangenen Jahr etwa 5,6 Millionen Kilowattstunden erzeugt. Nachdem die umfangreichen Abdeckungsarbeiten auf der Deponie beendet wurden, konnte das Blockheizkraftwerk Hohenzollern im März 2016 den Betrieb mit Deponiegas wieder aufnehmen.
Insgesamt wurden 2017 rund 1000 Megawattstunden EEG-Strom über das Blockheizkraftwerk eingespeist. Dadurch wurden 1000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart. Weitere 685 000 Kilowattstunden EEG-Strom wurden mit den eigenen Fotovoltaikanlagen der Stadtwerke erzeugt. Der restliche Strombedarf wird überwiegend durch den Bezug von der Stromhandelsgesellschaft Süd-West-Strom gedeckt.
Im Bereich Stromversorgung und Netzleitwerk arbeiten bei den Stadtwerken 12 Mitarbeiter. Im Jahr 2017 wurden rund 36 000 Stromzähler abgerechnet.
Info
Mit einem Sommerfest feiern die Stadtwerke Sindelfingen am Samstag, 21. Juli, ab 11 Uhr ihr 20-jähriges Bestehen mit Live-Musik, Attraktionen für Kinder, Führungen im Wasserwerk einschließlich einer Fahrt mit Bimmelbahn in die Heizzentrale Grünäcker. Weitere Infos gibt es unter www.stadtwerke-sindelfingen.de im Internet.
Zurück
Nach oben
