Flugfeldklinik: Am 24. Juni ist die Grundsteinlegung
Kreis Böblingen. Am 24. Juni findet auf der Baustelle des Flugfeldklinikums die Grundsteinlegung statt. „Wir freuen uns auf diesen wichtigen Zwischenstepp“, so Landrat Roland Bernhard in der Sitzung des Planungs- und Bauausschusses. Der Bau des Klinikums befinde sich „auf einem guten Weg.“ Es sei beeindruckend, wie rasch und zügig es vorangehe. Der Rohbau befindet sich im Zeitplan, in rund einem Jahr sollte er fertig sein, Lieferschwierigkeiten „gibt es derzeit keine.“
Der Rohbau des Südbaukörpers steht bis zum ersten Obergeschoss, im Nordbaukörpers steht das Erdgeschoss. Aber: Zwei Krisen begleiten das Projekt, erst Corona und jetzt der Krieg in der Ukraine. „Das berührt und beeinflusst uns und führt gewiss zu Engpässen. Denn: 30 Prozent des Baustahls kommt aus Russland oder der Ukraine und 30 Prozent des Bitumens kommt unmittelbar in Abhängigkeit zu Russland. „Mitten im Bauvorhaben kann das Auswirkungen auf das Budget und den Zeitablauf haben.“ Zwar gebe es laufende Verträge, aber die Firmen bekommen die Veränderungen auf dem Markt auch zu spüren „und kommen jetzt ums Eck“, machte Bernhard deutlich. „Wie gehen wir mit den Forderungen um? Das erfordert Klugheit.“
Der Worst Case wäre, wenn die Baustelle stoppen müsste, dann aber müsse man jedes Gewerk differenziert betrachten. Die gesamte Thematik ist momentan „unsere Priorität Nummer eins.“ Für die südliche Fassade, Richtung Calwer Straße laufen derzeit Verhandlungsgespräche. Da die Klinikschule nicht in den neunten und zehnten Stock des Hochhauses einziehen wird, wird derzeit die künftige Nutzung geprüft. Drei Büros kümmern sich in einer Arbeitsgemeinschaft um die Technische Gebäudeausrüstung (TGA) der Flugfeldklinik. Andreas Kuhnle, vom Büro Rentschler und Riedesser aus Filderstadt und Kenan Kaya vom Ludwigsburger Büro ibb Burrer & Deuring stellten die Pläne vor. „Das ist die wichtigste Planung, das Herzstück der Klinik“, betonte Landrat Bernhard.
Sie umfasst 28 Ausschreibungen mit Kosten in Höhe von 139 Millionen Euro, das entspricht 36 Prozent der Gesamtbaukosten. Das Klinikum mit 700 Betten braucht 6,6 Megawatt für Wärme das reicht zum Beispiel für 660 Einfamilienhäuser, 1,4 Megawatt für Dampf für die Herstellung von Medikamenten und zum Beispiel für die Sterilisation von OP-Besteck und 7,1 Megawatt für Strom – das entspricht 770 Einfamilienhäusern. 140 Kilometer Wasserleitungen verlaufen durch die Gebäude und 5 200 medizinische Gasdosen, dazu kommen 2700 Heizkörper und 2 400 Quadratmeter Fußbodenheizung. Auch 16 000 Meter Glasfaserkabel liegen im Flugfeldklinikum.