

Kreis Böblingen. In Sindelfingen, Schönaich und weiteren Orten im Kreis Böblingen hat die Polizei am Dienstagmorgen einen Großeinsatz gegen das Drogenmilieu gefahren. Laut Polizei handelte es sich um eine schon länger geplante Aktion. Eine „akute Gefahrenlage“ habe es nicht gegeben. Davon spricht die Polizei beispielsweise, wenn das Spezialeinsatzkommando (SEK) ein Gebäude stürmt, in dem sich eine verdächtige Person befindet, die mit Schuss- oder anderen Waffen hantiert. Somit habe zur Einsatzzeit keine Gefahr für die Anwohner bestanden.
Diese sind beispielsweise im Neubaugebiet am Westrand in Schönaich kurz nach 6 Uhr zum Teil aus dem Schlaf gerissen worden. Die Polizei rückte bei der groß angelegten Drogenrazzia unter anderem mit Panzerwagen, Spezialkräften des SEK und einer Drohne an. Außerdem gab es Durchsagen, und auch Sirenen heulten auf. Gegen 7.15 Uhr morgens war die Ziegelstraße in Sindelfingen voller Polizeikräfte. "Etwa 80 Prozent der Polizisten waren mit Sturmhauben vermummt", sagt ein Augenzeuge zur SZ/BZ, der auf dem Weg zur Arbeit beobachtete, wie die Beamten einen Gastronomiebetrieb verließen, den sie kurz zuvor gestürmt hatten. In der Nebenstraße entdeckt er "vier oder fünf Kastenwagen", dazu Polizeihunde und einen Einsatzwagen der Straßenrand Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit. "Da konnte es einem schon mulmig werden", so der Augenzeuge.
Den großen Aufmarsch erklärt die Polizei damit, dass es bei solchen Aktionen auch um den Selbstschutz der Beamten geht. Somit habe zwar keine akute, aber eine potentielle Gefahr bestanden.