

Böblingen. Langsam senkt sich ein großer weißer Sack in den Innenhof des neuen Schulzentrums Stockbrünnele. Kranführer Uwe Gerbrand lenkt ihn mit viel Fingerspitzengefühl vom Fenster aus im vierten Stock und stoppt ihn über einem Trog, der in der Mitte des Hofs steht. Mitarbeiter des Garten- und Landschaftsbau-Unternehmens Sommer-Eisele ritzen eine Ecke des Sacks auf – Lava stürzt in den Trog. Insgesamt zehn solcher Big Bags, die mit Lava und Erde gefüllt sind, befördert der 50-Meter-Spezialkran der Firma Lanz am Mittwoch vom Außenhof in den Innenhof.
Dann wird der Baum in den Trog gesetzt, der zuvor ebenfalls mithilfe des Krans in den Innenhof gehievt wurde. Hierbei handelt es sich um einen Rostbart-Ahorn, erklärt Stefan Hackl, Geschäftsführer bei Sommer-Eisele. Das Unternehmen ist für die Begrünung im Innenhof und auf der Dachterrasse zuständig. Diese Baumart kann eine Höhe von bis zu zwölf Metern erreichen - wie hoch sie hier wird, bleibt abzuwarten. Unter dem Baum werden sich nun Schüler auf den Sitzbänken tummeln. Der Baum ist ein weiteres Element der Begrünung im Innenhof – zwei Fassaden sind bereits begrünt.
Auch die Dachterrasse erhält nun Farbe. Im äußeren Bereich der Terrasse wurden bereits Pflanzen in die Erde gesetzt. Der Rollrasen gesellt sich nun hinzu.
Die Bepflanzung im Herbst vorzunehmen, habe den Vorteil, dass die Pflanzen die Zeit zum Anwachsen haben, ohne zu treiben, so Stefan Hackl. Im späten Frühjahr werden sie ihre volle Pracht entfalten, malt er ein schönes Bild: Ein Farbverlauf wie ein Regenbogen wird sich vom einen Ende bis zum anderen erstrecken. So habe sich das die Landschaftsarchitektin, die die Pflanzen ausgesucht hat, vorgestellt.
Ganz schön viel Grün – doch zum Glück muss das nicht eigenhändig gegossen werden. Das Bewässerungssystem erledigt das. Versorgt wird es durch die Zisterne, die das Regenwasser sammelt.
Noch die ganze Woche pflanzen die Mitarbeiter von Sommer-Eisele fleißig weiter: noch fehlen die Loggien. Die Außenanlagen übernimmt die Firma Mayer: Der Schulhof erhält ebenfalls noch Bäume.
Seit September läuft der Unterricht im neuen Schulzentrum Stockbrünnele in der Kremser Straße. Rund 750 Schülerinnen und Schüler der Friedrich-Schiller-Realschule und der Theodor-Heuss-Werkrealschule lernen hier in modernen, digital ausgestatteten Klassenzimmern.
So sieht das neue Schulzentrum aus.
Die Schule ist ein Holz-Hybrid-Bau: Die Fassade, Böden und viele Innenwände bestehen aus Holz, während Sockel, Erdgeschoss und Treppenkerne aus Stahlbeton gefertigt sind, um Statik und Brandschutz zu gewährleisten. Die Bauzeit betrug etwa zwei Jahre, die Kosten inklusive Ausstattung liegen bei rund 75 Millionen Euro.