Ihr Browser ist leider zu alt für diese Seite.
Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser bzw. wechseln auf einen Browser, der für das heutige Web geeignet ist.
310 Kilometer Radfahren über steile Berge innerhalb von 17 Stunden: Unser Mitarbeiter beschreibt, wie sich ein Brevet auf die Muskeln, das Herz und den Geist auswirken.
Von Jannik Jürgens
Ich stehe vor dem Wiehre-Bahnhof und zittere vor Kälte. In mir: nichts außer Gleichgültigkeit. Ziemlich sinnlos, so eine Fahrt quer durch den Landkreis, von Freiburg nach Freiburg. Warum habe ich das nun gemacht? In diesem Moment kann ich es beim besten Willen nicht erklären. Ein paar Tage später habe ich den tieferen Sinn des Brevet-Fahrens immer noch nicht entdeckt. Vielleicht gibt es ihn nicht. Aber mittlerweile bin ich mir sicher: Ich werde es noch mal machen. Foto: Rémy Vroonen
Um fünf vor zwölf sind wir am Ziel in Freiburg. Ich habe es tatsächlich geschafft. 310 Kilometer in gut 17 Stunden. Doch ich bin so müde und mein Körper ist so leer, dass ich mich gar nicht freuen kann. Gerald sagt: „War schön. Ich muss ins Bett.“ Foto: Rémy Vroonen
In Unadingen ist es stockdunkel. Ein paar Hundert Meter vor uns fahren drei rote Lichter. Ihr Anblick beruhigt mich. Es sind Randonneure auf dem Heimweg, genau wie wir, und ich habe keinen Zweifel mehr, dass ich das Brevet zu Ende fahren werde. Foto: Rémy Vroonen
Während mich diese Gedanken betäuben, fährt ein kleiner Mann auf einem roten Fahrrad an mir vorbei. Er grüßt freundlich. Ich schnappe mein Rad und fahre hinterher. Gerald ist 61 Jahre alt, wohnt in Schleswig-Holstein und hat schon auf der ganzen Welt Brevets absolviert. Er freut sich über die guten Radwege, den blauen Himmel und holt mich zurück in die Realität. Er sagt: „Es ist alles Kopfsache. Wenn du dich auf 300 Kilometer einstellst, kannst du 300 Kilometer fahren. Wenn du 400 Kilometer fahren willst, kannst du auch 400 fahren.“ Ich bin froh, dass ich ihn gefunden habe. Foto: Rémy Vroonen
Die Tour, ein sogenanntes Brevet, führt kreuz und quer durch den Kreis Breisgau-Hochschwarzwald. Steile Berge hinauf und hinunter. Es kommt nicht darauf an, Erster zu sein. Allein das Ankommen innerhalb des Zeitlimits zählt. Foto: Rémy Vroonen
Freiburg - Mein Rad rauscht im Morgengrauen über die Landstraße. Auf den Feldern liegt feuchter Nebel. Die Kälte kriecht in meine Handschuhe, meine Zehen sind taub. Ich atme tief ein und konzentriere ...