

Sindelfingen Mit einer psychischen Erkrankung zu leben ist nicht so einfach. Denn es gibt gute und es gibt schlechte Tage bei den Betroffenen. Die Sindelfinger Tagesstätte versteht sich als Anlaufstelle und als Treffpunkt. Sie feiert dieses Jahr ihr 30-jähriges Bestehen.Auslöser für die Einrichtung der Tagesstätte, die heute im Sindelfinger Stiftshof ihre Räumlichkeiten hat, war die Frage, was es denn nach den ersten Gesprächen mit Betroffenen als weitere Hilfe geben kann.
„Wichtig ist, dass die Besucher den Alltag miteinander teilen, gemeinsam aktiv werden“, sagt Leiter Martin Eitel bei der kleinen Feierstunde, die die Hanke Brother musikalisch untermalten. „Manchmal kochen wir gemeinsam und es gibt verschiedene Angebote für unsere Gäste. Viel wichtiger ist es aber, dass wir immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte haben.“ Dr. Corinna Clemens dankte allen Beteiligten für ihr Engagement und für den Ort an dem man sich täglich treffen kann. Das Durchbrechen der Einsamkeit ist mit das Wichtigste, sagte Dekan Markus Frasch, „denn Einsamkeit macht krank.“ Er betonte, dass die offene Gemeinschaft für alle da sei, auch für die, die sich woanders nicht wohl- und angenommen fühlen.
Eindrucksvoll schilderte Hildegard Colon, dass sie seit 15 Jahren in die Tagesstätte kommt und diese Hilfe ihr ein Weiterleben ermöglicht hat. „Es ist ein Ort zum Leben, um aus den eigenen Tiefs herauszukommen. Hier darf man Mensch sein wie man ist und es passt immer“, sagt sie und auch die regelmäßige Besucherin Eveline Stolle betont, dass die Besucher der Tagesstätte für sie wie eine große Familie sind, die einem großen Halt gibt.