Ist man jetzt zu reich geworden?
zu: „Rätselraten um das Flugfeld-Theater“ (SZ/BZ vom 17. Oktober)
Es kann ja wohl nicht wahr sein, wie dilettantisch die Verantwortlichen der Stadtverwaltungen und des Zweckverbandes mit diesem Thema umgehen. Da vergrault man einen Unternehmer, der jährlich etwa eine halbe Million Euro an Gewerbesteuer in die Stadtkassen sprudeln lässt. Und man baut ihm Hürden (Architekten-Wettbewerb) und Auflagen (Parkhaus) auf, dass er selbstverständlich absagen musste. Ist man jetzt auf den Rathäusern zu reich geworden?
Keiner weiß wirklich, wie die Kommunikation abgelaufen ist. Jedenfalls wurde diese Anfrage von Herrn Strotmann in keinen Sitzungen von Gemeinderat und Zweckverband behandelt, die Gremien waren nicht eingebunden. Eine Alleinentscheidung der OBs und des Zweckverbands? Und die Sindelfinger Baubürgermeisterin ist noch so dreist und möchte sich zu der gescheiterten Ansiedlung nicht äußern.
Stattdessen behauptet sie, dass die Fläche für eine Bebauung nicht vorgesehen sei. Was ist dann mit der Parkstadt West? Dort ist nach derzeit gültigem Bebauungsplan „Wohnen und Arbeiten“ vorgesehen. Ein Klinikum auf dem Flugfeld ist im gültigen Bebauungsplan nicht vorgesehen. Und obwohl es keine Baugenehmigung gibt, wird trotzdem gebaut (Infrastruktur und Erschließung). Und ein Klinikum wirft auch keine Gewerbesteuer ab.
Was das Fass aber zum Überlaufen bringt, ist, wie man versucht, Unternehmer abzuzocken. Von Herrn Strotmann wurde ein Grundstückspreis von 1000 Euro je Quadratmeter gefordert, während man auf der gegenüberliegenden Seite das Grundstück für das Krankenhaus für 300 Euro/qm sozusagen verschenkt hat.
Dass Herr Strotmann verständlicherweise mittlerweile kein Interesse mehr am Flugfeld hat, ist nachvollziehbar. Ich schlage der Verwaltung und dem Zweckverband vor, auf dem Baufeld 38 eine Bananenplantage anzulegen. Damit würden wir wenigstens unserer Republik ein wahres Bild geben.
Albrecht Schlenker, Dagersheim