

Kreis Böblingen - Gerade in diesem – noch von der Pandemie geprägten – Jahr ist es wichtig, alle Krankheiten zu vermeiden, die die Atemwege oder die Lunge betreffen können. Einen guten Schutz bietet die jährliche Grippeimpfung, die die Ständige Impfkommission (Stiko) für Menschen ab 60 Jahre, für Schwangere und für Personen mit bestimmten chronischen Erkrankungen empfiehlt, so die AOK Stuttgart-Böblingen in einer Pressemitteilung.
„Das Corona- und das Influenzavirus haben den gleichen Übertragungsweg: Es handelt sich um sogenannte respiratorische Viren, die über die Atemwege übertragen werden. Abstands- und Hygieneregeln und das Tragen von Mundschutz minimieren das Ansteckungsrisiko vor beiden Erkrankungen“, so Dr. med. Hans-Peter Zipp, Arzt bei der AOK Baden-Württemberg.
Im vergangenen Winter wurden laut AOK kaum Fälle echter Grippe, der Influenza, registriert. Es sei allerdings nicht angebracht, sich darauf zu verlassen, dass das auch dieses Jahr so komme. Die Arbeitsgemeinschaft Influenza am Robert Koch-Institut (RKI) verzeichnete im Herbst/Winter 2020/2021 gerade 585 labordiagnostisch nachgewiesene Grippefälle, wobei 17 Menschen starben. In der Saison 2019/2020 wurden noch 187.500 Fälle bestätigt und 1.000 Menschen starben. Wassiliki Babel, Sprecherin der AOK Stuttgart-Böblingen: „Die Grippewelle 2017/18 wird als die schwerste der letzten 30 Jahre betrachtet, mit geschätzt 25.000 an der Infektion Verstorbenen. Dies lässt sich auch anhand unserer regionalen Daten nachvollziehen. Hier stieg die Anzahl der AOK-Versicherten im Landkreis Böblingen, die wegen Grippe in ambulanter oder stationärer Behandlung waren, von 1622 auf 2210.“
Experten aus Medizin und Politik sehen nun ein Risiko für eine erneut starke Grippewelle. Sie raten zur Grippeschutzimpfung, um die Anzahl der Krankenhausaufenthalte wegen Influenza möglichst gering zu halten, damit das durch die Corona-Pandemie stark angespannte Gesundheitssystem nicht zusätzlich belastet wird. „Impfungen gegen Corona und Grippe können gemäß Stiko nun auch an einem Termin erfolgen unter der Voraussetzung, dass beim Influenza-Vakzin ein Totimpfstoff verwendet wird“, sagt der AOK-Arzt. Die Stiko empfehle zudem, auch chronisch kranke Kinder gegen Grippe impfen zu lassen. Zu den chronischen Krankheiten zählen hierbei Asthma, Diabetes mellitus sowie länger andauernde Krankheiten des Herz-Kreislaufsystems, der Leber und Nieren.