

Kreis Böblingen. „Auch am Heiligen Abend und über die beiden Weihnachtsfeiertage macht das Rote Kreuz im Landkreis Böblingen keine Pause. Über 500 Rot-Kreuz-Angehörige stehen bereit, um zur Stelle zu sein, wenn sie in Notfällen gerufen werden oder ihren Dienst in den Altenpflegeheimen, in der Ambulanten Pflege, in Hintergrunddiensten und als Bereitschaft im Hausnotruf versehen. Wir sind da, wenn wir gebraucht werden.“ Dies unterstrich Michael Steindorfner, der Präsident des DRK-Kreisverbandes Böblingen, zum Auftakt der inzwischen zur Tradition gewordenen „Heilig-Abend-Aktion“ seines Verbandes.
Ausgangspunkt der diesjährigen Aktion war am frühen Morgen des 24. Dezember wiederum das DRK-Zentrum auf dem Flugfeld Böblingen-Sindelfingen. Fleißige Hände hatten in den Tagen zuvor die vielen kleinen Geschenke liebevoll zusammengestellt und gepackt, die allen Mitarbeitern des DRK-Kreisverbandes Böblingen, die über die Feiertage Dienst hatten, als Dankeschön überreicht wurden. In den Päckchen und Geschenktüten befanden sich Kaffee, verschiedene Gebäcksorten und süße Überraschungen.
Dem „Team der guten Geister“ um Sonja Hein, Büroleiterin des Präsidenten und des Kreisgeschäftsführers, gehörten die Auszubildenden für Büromanagement Dilnas Sofian-Haggi, Rebecca Bäuerle, Zehra Yildirim und John Klein an. Präsident Steindorfner sparte denn auch nicht mit lobenden Worten für die sorgfältige Vorbereitung der Bescherung. Zugleich machte er darauf aufmerksam, dass der DRK-Kreisverband Böblingen mit seinen gemeinnützigen Tochtergesellschaften aktuell nicht weniger als 107 junge Menschen ausbilde. In der Pflege seien es 60, im Rettungsdienst (Notfallsanitäterinnen und -Sanitäter) 43 und im Büromanagement (Kauffrau oder Kaufmann) vier Auszubildende.
Die Ausbildung sei ein bedeutender Faktor im DRK-Kreisverband, um aus eigener Kraft einen fachlich hoch qualifizierten Berufsnachwuchs auf breiter Basis heranzuziehen. Die Zahl der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bezifferte Präsident Steindorfner in diesem Zusammenhang auf 1200. Darüber hinaus seien im Kreisverband und seinen 24 Ortsvereinen rund 2000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer tätig. Außerdem werde die gesamte Arbeit von etwa 23.000 Fördermitgliedern kontinuierlich unterstützt. „Auf dieser Grundlage verfügt das Rote Kreuz im Landkreis ein in seiner Vielfalt nahezu einmaliges, festes und engmaschiges Netz an Notfalldiensten, elf Altenpflegeheimen sowie breit gefächerten Hilfs-, Betreuungs- und Beratungsangeboten, eingeschlossen unseren Hausnotruf / Mobilruf mit 2200 Anschlüssen.“
Ein Spiegelbild der weltumspannenden Rotkreuz- und Rote-Halbmond-Bewegung sei auch im DRK-Kreisverband Böblingen und seinen hundertprozentigen Tochtergesellschaften zu finden. Denn die Mitarbeiter in den verschiedensten Bereichen vom Rettungsdienst über den Krankentransport, den Sozialbereichen bis hin zu den Pflegeheimen und -Einrichtungen stammten aus nicht weniger als 50 Nationen dieser Erde. Sie würden damit nicht zuletzt alle Kontinente abdecken.
Gemeinsames Fundament allen Handelns, ob ehren- oder hauptamtlich, seien die sieben Grundsätze der Rotkreuz- und Rote-Halbmond-Bewegung: Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit und Universalität. „Das ist verpflichtende Grundlage und - ohne übertreiben zu wollen - ein Beispiel dafür, wie die Welt eigentlich funktionieren könnte. In Respekt, Achtung und Toleranz voreinander, der Menschlichkeit und der Menschenwürde verpflichtet. Diese große Welt im Kleinen wird im Roten Kreuz des Landkreises Böblingen tagtäglich praktiziert, ist greifbare Wirklichkeit“, betonte Michael Steindorfner.
„Es entspricht dem Selbstverständnis der Rot-Kreuz-Angehörigen, allen Menschen, die in Not sind, die Rat, Hilfe oder sonstige Unterstützung benötigen, zuverlässig und kompetent zur Seite zu stehen. Das gilt rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr“, erklärte Michael Steindorfner weiter. Das Rote Kreuz werde dabei von einem „zutiefst humanitären Kompass“ geleitet. Und unter Hinweis auf das Weihnachtsfest, das in diesem Jahr im Zeichen von bedrückenden multiplen globalen Krisen begangen werde, sprach Steindorfner von einem „Licht in der Finsternis“, das vom Roten Kreuz entzündet werde. „Unsere große Rot-Kreuz-Familie steht im Landkreis Böblingen wie in der Welt für Selbstlosigkeit, aufopfernder Hingabe und Verantwortungsbewusstsein, stellt sich den gewaltigen Herausforderungen und gibt verzweifelten Menschen wieder Mut, Zuversicht und Hoffnung. Gerade in Zeiten, wie wir sie gegenwärtig erleben.“
Dr. Bernd Vöhringer, Vizepräsident des DRK-Kreisverbandes Böblingen, übergab bei der Bescherung im DRK-Zentrum in seiner Eigenschaft als Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Sindelfingen als Dankeschön und Anerkennung für das vorbildliche Engagement im zu Ende gehenden Jahr den Angehörigen der DRK-Rettungswache Sindelfingen einen großen Geschenkkorb. Und Moniqe Groenewegen vom Ambulanten Pflegedienst durfte aus den Händen von Präsident Steindorfner und Vizepräsident Dr. Vöhringer die Geschenke für ihre Kolleginen entgegen nehmen.
Notfallsanitäter Sami Tanzer, der am Heiligen Abend bis 19 Uhr Dienst hatte und seit acht Jahren der DRK-Rettungswache Sindelfingen angehört, untermauerte die Worte des Präsidenten im persönlichen Gespräch mit der Feststellung: „Ich mache gerne am Heiligen Abend Dienst. Gerade an einem solchen Tag ist es wichtig, für andere da zu sein. Im Notfall ist auf uns Verlass und das wissen die Menschen auch.“ Dies seien seine Erfahrungen in den zurück liegenden Jahren, in denen er viermal über Weihnachten Dienst hatte.
Sami Tanzers Schichtkollegen freuten sich auf das Mittagessen in der Rettungswache Sindelfingen: Kartoffelsalat und Fleischküchle, lecker zubereitet und pünktlich geliefert von Angehörigen der Notfallsanitäterinnen und -Notfallsanitäter. Übrigens liegt der Frauenteil im DRK-Rettungsdienst im Kreis Böblingen bei rund 40 Prozent.
Auf der Speisekarte in Pflegeheim „Haus am See“ in Böblingen und „Haus am Ziegelhof“ in Holzgerlingen, standen am 24. Dezember - um zwei Beispiele zu nennen - zum Mittagessen Rinderouladen mit Beilagen und Dessert sowie am Abend das „Nationalgericht“ Würstchen mit Kartoffelsalat auf der Speisekarte. Nach statistischen Erhebungen soll dieses Gericht in über 40 Prozent der deutschen Haushalte am Heiligen Abend auf dem Tisch kommen. Am ersten Weihnachtsfeiertag wurde Entenbrust und am 2. Weihnachtsfeiertag Wildgulasch mit Preiselbeeren, Apfel-Rotkohl und Kartoffelklößchen sowie zum Nachtisch Bratapfel serviert.
Die am Heiligen Abend besuchten Einrichtungen im Landkreis Böblingen: DRK-Rettungswachen Herrenberg, Leonberg, Malmsheim, Sindelfingen; Integrierte Leitstelle in Böblingen (DRK zusammen mit Feuerwehr, Notruf 112); Notarzt-Standort Klinikum Böblingen; DRK-Altenpflegeheime „Haus am Zehnthof“ Aidlingen, „Haus am See“ Böblingen, „Haus am Sommerrain“ Herrenberg, „Haus am Ziegelhof“ Holzgerlingen, „Franziska-von-Hohenheim-Stift“ Jettingen, Seniorenzentrum Magstadt, „Haus am Pfarrgarten“ Malmsheim, „Haus am Rankbach“ Renningen, „Haus am Widdumhof“ Rutesheim, „Haus am Marktplatz“ Rutesheim und Pflegezentrum Sindelfingen. Soziale Dienste DRK: Häuslicher Pflegedienst, Bereitschaftsdienst Hausnotruf.