

Kreis Böblingen. Der Abfallwirtschaftsbetrieb Böblingen (AWB) beobachtet mit Sorge eine zunehmende Vermüllung in den Alttextilien-Containern im Landkreis. Immer häufiger landen Restmüll und andere Fremdstoffe in den flächendeckend aufgestellten rund 350 Containern, die nichts mit tragfähiger, sauberer Kleidung zu tun haben.
Das führt zu wachsendem Sortieraufwand, höheren Kosten und einem Verlust wertvoller Ressourcen, wenn Abfälle die eigentlich noch verwertbaren Kleidungsstücke verunreinigen. Da die Recyclingkapazitäten in der Textilkreislaufwirtschaft ausgelastet sind, ist die Qualität der Altkleider umso entscheidender, um bei den Verwertungsfirmen abgesetzt werden zu können.
Besonders auffällig ist der starke Anstieg von Fehlwürfen, vor allem von verschmutzten und kaputten Kleidungsstücken, aber auch Teppichen, Kissen und Decken aus Synthetik. Seit dem 1. Januar 2025 besteht EU-weit die Pflicht zur getrennten Sammlung von Alttextilien. Dies hat deutschlandweit zu Verunsicherung bei den Privathaushalten geführt, was genau in die Kleidercontainer eingeworfen werden darf und was nicht.
Dass neben unbrauchbaren Textilien auch Haushaltsartikel wie Tupperdosen, Töpfe, Teller und Tassen, Kinderspielzeug sowie Hygiene- und Babyartikel in den Alttextilien-Containern landen, geschieht aufgrund der fehlenden Verwechslungsgefahr aber wohl nicht „aus Versehen“. Selbst gefährliche Stoffe wie Lacke werden zunehmend in die Container geworfen – eine Gefahr für die Mitarbeiter des AWB und auch für die Allgemeinheit und damit eine strafbare Handlung.
Verunreinigen die verschmutzten Fehlwürfe die sauberen und tragfähigen Kleidungsstücke, müssen diese verbrannt werden, anstatt wiederverwendet oder recycelt zu werden. „Nur mit sauberen und gebrauchsfähigen Textilien, die in zugeknoteten Säcken eingeworfen werden, können wir unsere Sammlung auf den Markt bringen und eine funktionierende Textilkreislaufwirtschaft unterstützen. Der Aufwand des Aussortierens und der anschließenden Entsorgung der Reststoffe im Restmüllheizkraftwerk verursacht immense Kosten in unserem Betrieb und damit auch für jeden einzelnen Gebührenzahler“, erklärt AWB-Werkleiter Wolfgang Hörmann.
Er fordert gleichzeitig die Bürger eindringlich auf, nur gebrauchsfähige und saubere Textilien in zugeknoteten Säcken in die Alttextilien-Container zu werfen und verschmutzte oder stark abgetragene Kleidung in der Restmülltonne zu entsorgen. „Wertstoffe wie Metalle oder Plastik können auf unseren 31 Wertstoffhöfen, Schadstoffe an unseren beiden Schadstoffannahmestellen auf den Wertstoffhöfen Böblingen-Hulb und Herrenberg-Kayh abgegeben werden“, erläutert Hörmann.