Menü
Auf dem Nürburgring

Kürzestes 24-Stunden-Rennen aller Zeiten 

Schlechte Sicht ermöglicht nur neun Stunden Rennaction auf der legendären Nordschleife. Platz vier für Mercedes-AMG.
Von Konrad Schneider
Das Rennen auf der legendären Nordschleife wurde am Sonntag um 15.05 Uhr abgewunken.

Das Rennen auf der legendären Nordschleife wurde am Sonntag um 15.05 Uhr abgewunken.

Bild: z

Nürburg. Mercedes-AMG Customer Racing hat das kürzeste ADAC 24-Stunden-Rennen am Nürburgring aller Zeiten mit einer Top-5-Platzierung abgeschlossen. Die #4 des Mercedes-AMG Team Bilstein belegte nach einer Renndauer von acht Stunden und 57 Minuten die vierte Gesamtposition, das Schwesterauto #3 überquerte als Elfter die Ziellinie. 240 000 Fans rund um die Nürburgring-Nordschleife sahen eine von unbeständigen Wetterverhältnissen geprägte 52. Ausgabe des Langstreckenklassikers, die wegen dichten Nebels für insgesamt 15 Stunden unterbrochen werden musste.

Gewertet wurde der Stand nach lediglich 50 gefahrenen Runden. Um 23.22 Uhr am Samstagabend rief die Rennleitung aus Sicherheitsgründen zunächst eine rote Flagge aus, weil die Sicherheit auf der Strecke nicht mehr gegeben sei. Nachdem der Restart zunächst auf unbestimmte Zeit in die Morgenstunden verschoben wurde, blieb die erhoffte Verbesserung der Sichtverhältnisse im Verlauf des Sonntags zunächst aus. Um 13.30 Uhr absolvierten die verbliebenen Fahrzeuge zunächst fünf angesetzte Einführungsrunden hinter dem Safety Car. Da sich die Bedingungen nicht wesentlich verbesserten, wurde das Rennen um 15.05 Uhr abgewunken.

Zu diesem Zeitpunkt befindet sich vor allem die #4 des Mercedes-AMG Team Bilstein in aussichtsreicherer Position für den Kampf um die Spitze. Bereits in der ersten Rennhälfte konnte das Fahrerquartett um Maximilian Götz (GER), Daniel Juncadella (ESP), Arjun Maini (IND) und Luca Stolz (GER) durch gute Rundenzeiten Plätze gut machen. Zudem verhalfen kluge Strategieentscheidungen im diesjährigen Reifenpoker zu einer Top-Platzierung. Letztlich verhindert die starke Nebelentwicklung den möglichen Sprung ganz nach oben. Mit Platz vier erhält die Startnummer 4 die beste Platzierung für Mercedes-AMG.

„Natürlich bin ich etwas enttäuscht, wie sicherlich alle. So viel Energie und Vorbereitung wurde in dieses Wochenende gesteckt und gerne wären wir ein spannendes und vor allem komplettes 24-Stunden-Rennen gefahren. Die Chancen für Podiumsplatzierungen oder sogar den Sieg in unserem Jubiläumsjahr hatten wir definitiv – trotz oder gerade wegen der Wetterkapriolen. Um nochmal im Rennen um die Spitzenplätze einzugreifen, hätten wir natürlich noch etwas mehr Rennrunden benötigt. Aber die Entscheidung der Rennleitung war im Sinne der Sicherheit richtig. Glückwunsch an das Team Scherer Sport PHX zum Sieg dieses denkwürdigen Rennens und ein großes Dankeschön an unsere Teams, Fahrer und all unsere Fans“, sagt Christoph Sagemüller, Leiter Mercedes-AMG Motorsport.

„Schreibt immer wieder seine eigenen Geschichten“

Auch Stefan Wendl, Leiter Mercedes-AMG Customer Racing, ist enttäuscht, hat aber Verständnis für die Entscheidung das Rennen abzubrechen: „Wir haben zum Restart des Rennens nochmal alle Variablen durchgespielt, um für einen heißen Endspurt die strategischen richtigen Entscheidungen zu treffen. Leider kam es nicht mehr dazu, was man angesichts der nebligen Verhältnisse absolut nachvollziehen kann. Zwar hatten wir den im Qualifying am besten platzierten Mercedes-AMG GT3 bereits vor der Rennhalbzeit nicht mehr in Schlagdistanz zur Spitze, aber auch unsere anderen Fahrzeuge waren voll konkurrenzfähig. Wir hätten noch ein Wörtchen um den Gesamtsieg mitreden können, aber das 24-Stunden-Rennen in der Eifel schreibt eben immer wieder seine eigenen Geschichten. Einen sehr erfolgreichen Teil dazu hat auch das Team Schnitzelalm mit zwei Podiumserfolgen in den Klassen beigetragen”, so Stefan Wendl, Leiter Mercedes-AMG Customer Racing.