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Zahlreiche Aktionen des Kreisimpfzentrums mit den Städten und Gemeinden im Kreis Böblingen

Landrat Bernhard: „Impfen, was das Zeug hält“

Von Peter Maier

Kreis Böblingen - Fast täglich finden Aktionen statt – Impfen im oder vor einem Einkaufszentrum, auf belebten Plätzen, am Rande von Veranstaltungen. Im Kreisimpfzentrum des Landkreises Böblingen in der Sindelfinger Messehalle (KIZ) kann man mit täglich wechselndem Impfstoffangebot ohne Termin immer zu den Öffnungszeiten einfach vorbei kommen. Mit eigenen Plakaten und Flyern bewirbt der Landkreis seine vielen Aktionen und stattet sogenannte Infovermittler damit aus, die wiederum die Informationen rund ums Impfen streuen (Bild: Jürgen Fälchle / Adobe Stock).

„Wir müssen Impfen, was das Zeug hält“, betont Landrat Roland Bernhard ein ums andere Mal. „Viele Menschen in unserem Landkreis sind schon geimpft, aber es reicht noch lange nicht aus.“ Der Anteil der Vollimmunisierten liegt gerade einmal bei 48,15 Prozent, deutschlandweit bei 51,4 Prozent. Damit ist man noch weit entfernt von den angestrebten 70 bis 80 Prozent.

In der aktuellen Debatte um den unterschiedlichen Umgang mit Geimpften und Ungeimpften befürchtet der Landrat eine Zweiklassengesellschaft mit auseinander driftenden Freiheiten: Er begrüßt zudem, dass nun Kindern ab 12 Jahren ein Impfangebot unterbreitet wird und ermuntert sie und die Eltern, davon in den Sommerferien rege Gebrauch zu machen: „Impfen ist cool, nicht Impfen ist uncool.“

Um Herdenimmunität zu erreichen, ist es aktuell das Bestreben des Landkreises, die Information und das Angebot rund um die Corona-Impfung so niederschwellig wie nur möglich anzubieten. Ganz wichtig, so schätzt der Landrat, seien dabei auch Menschen, die als Multiplikatoren fungieren. „Viele Menschen erreichen wir gar nicht und ich bin sicher, wir können manche davon zu einer Impfung ermuntern, wenn wir nur die Informationen entsprechend an sie heranbringen.“ Darum ruft der Landkreis auch dazu auf, sich zu melden, wenn man selbst in dieser Richtung aktiv werden möchte.

Wer sich innerhalb seines Vereins, seiner religiösen Gemeinschaft oder innerhalb ähnlicher Gruppen oder Verbände diesbezüglich engagieren möchte, kann sich per E-Mail an f.fais@lrabb.de wenden. Insbesondere können dann auch Plakate und Flyer übersandt werden. Auch mehrsprachige Informationen stehen rund um die Corona-Schutzimpfung und das Corona-Virus zur Verfügung. Mithilfe der Flyer kann schnell und einfach auf das Angebot aufmerksam gemacht werden.

„Wenn die Menschen mit anderen reden können, zu denen sie Vertrauen haben und die, im wahrsten Sinne des Wortes, ihre Sprache sprechen, dann können hier sicher viele Ängste und Sorgen genommen werden“, erhofft sich Landrat Bernhard. „Denn es gibt immer noch viele Vorbehalte und viele Fehlinformationen. Da ist es sehr wertvoll, wenn beispielsweise mit gezielten Informationsveranstaltungen seriös auf Fragen geantwortet wird.“

Zwei Aktionen laufen am Mittwoch, 4. August. Dann impft das Mobile Impfteam aus dem KIZ im Corona-Schnelltestzentrum in Holzgerlingen. Von 16 bis 19.30 Uhr kann man sich wahlweise mit dem Impfstoff von BioNTech oder mit Johnson & Johnson impfen lassen (Tübinger Straße 27, 71088 Holzgerlingen). Und auch auf dem Sindelfinger Marktplatz, im Rahmen von „Sindelfingen rockt / Silent Disco“, gibt es ab 16 Uhr die Möglichkeit einer Impfung (Impfstoffe ebenfalls BioNTech und Johnson & Johnson).

„Impfen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, so Landrat Roland Bernhard. Es gebe aktuell niemanden mehr, der sagen kann, das Thema gehe ihn nichts an. „Es geht nicht nur darum, sich selbst vor einer Corona-Erkrankung zu schützen. Es geht darum, dass wir uns als Gesellschaft vor einer gefährlichen Viruserkrankung schützen. Wer selbst geimpft ist, kann in aller Regel nicht erkranken und damit potentiell andere anstecken.“ Als Vorbilder nennt er die Oberbürgermeister und Bürgermeister im Landkreis, die allesamt geimpft seien.

Die Menschen, so der Landrat, müssten sich klar machen, dass sie nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere handeln. Auch die Haus- und viele Fachärzte haben inzwischen genügend Impfstoff und freie Kapazitäten. So können sich Menschen auch an ihren Hausarzt wenden, wenn sie unsicher rund um Fragen zur Corona-Impfung sind. Auf der Homepage des Landkreises www.lrabb.de, bei den Informationen rund um die Corona-Schutzimpfung, finden sich jeweils das Angebot im KIZ sowie die jeweiligen Aktionen des Mobilen Impfteams vor Ort in den Städten oder Gemeinden.


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