

Magstadt. Das macht zusammen eine Verteuerung um 59 Cent pro Kubikmeter. Konstant bleibt der nach der versiegelten Fläche berechnete Preis für das Regenwasser von 37 Cent pro Quadratmeter. Eigentümer, die nicht an das öffentliche Abwassersystem angeschlossen sind, davon gibt es in Magstadt rund 170, bezahlen beim Leeren ihrer Grube wie bisher 71,85 Euro je Kubikmeter an die Gemeinde und 150,53 Euro Pauschale an den Unternehmer, wenn dieser einen mehr als 30 Meter langen Schlauch samt Saugpumpe einsetzen muss.
Die Gemeinde hat den Frischwasserpreis zuletzt für das Jahr 2016 von 1,55 auf 1,70 Euro pro Kubikmeter erhöht. Im Jahr 2020 bewahrte Corona die Magstadter vor höheren Gebühren. Durch Homeoffice, Schul- und Kindergartenschließungen und weniger Reisen sowie bedingt durch den heißen und trockenen Sommer stieg damals der Verbrauch an und damit auch der Verkaufserlös an, was beim Magstadter Wasserwerk zu einem Gewinn von 42 500 Euro führte. In den Jahren 2021 und 2022 ging der Wasserverbrauch wieder zurück, doch blieb dem Wasserwerk aus beiden Jahren zusammen imer noch ein Gewinn von rund 11 000 Euro.
Für das laufende Jahr rechnet Martina Schmidt, die Leiterin der Magstadter Kämmerei, mit einem weiteren Rückgang des Wasserverbrauchs. Zudem muss das Wasserwerk höhere Kreditzinsen bezahlen. Unter dem Strich, so die Kalkulation von Martina Schmidt, werde es einen Jahresverlust von 44 000 Euro geben, obwohl der Austausch der Wasserleitung in der Hindenburgstraße auf 2024 verschoben wurde.
2024 wird das Wasserwerk trotz der Preiserhöhung voraussichtlich mit einem Verlust von knapp 17 000 Euro abschließen. Einerseits, weil die Gemeinde das Frischwasser von der Bodenseewasserversorgung acht Prozent teurer einkaufen muss, und andererseits benötigt das Wasserwerk für die geplanten Investitionen, die zudem die Abschreibungen erhöhen werden, einen weiteren Kredit.
Auch beim Abwasser wird die Preiserhöhung vermutlich nicht für die Deckung der Kosten ausreichen. Martina Schmidt kalkuliert mit einem Verlust von knapp 10 000 Euro, der aber mit den Gewinnen aus den Jahren 2021 und 2022 verrechnet werden kann. Das Minus kommt durch höhere Betriebskosten (Strompreis), Investitionen, höhere Abschreibungen und 100 000 Euro für die Unterhaltung des Kanalnetzes zustande. An Investitionen sind 250 000 Euro für die Sanierung des Sandfangs in der Kläranlage sowie eine erste Rate für die Erneuerung des dortigen Blockheizkraftwerkes geplant. Für das laufende Jahr kalkuliert die Leiterin der Kämmerei mit einem Gewinn. Dieser könnte mit 115 000 Euro sogar relativ hoch ausfallen, da Investitionen – etwa in der Hohberger Straße oder in die Regenüberlaufbecken – verschoben wurden. Der Gemeinderat beschloss die Preiserhöhungen bei Frisch- und Abwasser einstimmig.