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Ehrenamts-Matcher

Mit Herz und Hund: Malteser suchen Freiwillige über den Ehrenamts-Matcher

Bei den Maltesern im Kreis Böblingen gibt es gleich vier Möglichkeiten, sich zu engagieren – mit oder ohne Vierbeiner, mit oder ohne Vorwissen.
Von Fenja Fecht

Böblingen. Ehrenamtlich helfen, Gutes tun, dabei etwas lernen – und vielleicht sogar mit dem eigenen Hund losziehen, um vermisste Personen zu suchen? Die Möglichkeiten, sich bei den Maltesern zu engagieren, sind vielfältig. Jetzt ist der Malteser Hilfsdienst im Landkreis Böblingen neu beim Ehrenamtsmatcher vertreten – und auf der Suche nach neuen Helfern.

„Ehrenamt bei uns bedeutet nicht, dass man sofort loszieht“, sagt Gerd Olinger, Kreisbeauftragter der Malteser im Landkreis Böblingen. Vielmehr gehe es darum, einen passenden Platz zu finden – mit den eigenen Stärken und Interessen. Wie viel Zeit man einbringen möchte, kann jeder selbst entscheiden. Im gemeinsamen Erstgespräch werden Erwartungen und Möglichkeiten besprochen.
Alle neuen Ehrenamtlichen absolvieren zunächst ein Einführungsseminar an zwei Wochenenden – inklusive Erste-Hilfe-Kurs. Wer sich engagieren möchte, braucht daher keine Vorkenntnisse – aber Zuverlässigkeit, Teamgeist und ein gewisses Maß an Empathie sind wichtig. „Was uns im Gegenzug wichtig ist, ist die Bereitschaft zu Einsätzen – und dass man verlässlich ist“, sagt Gerd Olinger.

Vier Wege ins Ehrenamt

Rund 58.000 Ehrenamtliche sind bundesweit für die Malteser aktiv, an über 500 Standorten in Deutschland. Auch im Kreis Böblingen wächst das Engagement. Aktuell gibt es vier Bereiche, in denen die Malteser Verstärkung suchen

Rettungshundestaffel

In der Rettungshundestaffel arbeiten Ehrenamtliche mit ihren eigenen Hunden und suchen im Auftrag der Polizei nach vermissten Personen – oft handelt es sich um demenzkranke Senioren oder vereinzelt auch Kinder. Voraussetzung für ein Ehrenamt in diesem Bereich ist bei Bedarf auch nachts oder bei Wind und Wetter auszurücken. Wie oft Einsätze stattfinden, schwankt: „Es gibt Monate mit mehreren Alarmierungen, dann wieder welche ohne“, so Gerd Olinger. Das Training findet dagegen regelmäßig statt. Jeden Samstag treffen sich die Teams im Wald. Dort verstecken sich Teammitglieder, die von den Hunden aufgespürt werden sollen.

Auch wer keinen Hund besitzt, kann Teil des Teams werden: Helfer ohne Vierbeiner übernehmen Aufgaben wie die Funkkommunikation, die Navigation mit GPS-Geräten oder die Erstversorgung der aufgefundenen Patienten. Nicht zuletzt sind sie auch beim Training unentbehrlich – etwa, indem sie sich für die Rettungshundeteams im Wald oder auf Feldern verstecken.

Sanitätsdienst

Beim Sanitätsdienst sichern Ehrenamtliche öffentliche Veranstaltungen medizinisch ab. Dazu zählen beispielsweise Sportereignisse, Konzerte oder Bürgerfeste. Die Helfer werden professionell ausgebildet und übernehmen vor Ort die Erstversorgung – von Pflastern bis hin zur Betreuung bei medizinischen Notfällen.

Breitenausbildung in Erster Hilfe

Wer möchte, kann sich zudem zum Erste-Hilfe-Ausbilder weiterbilden lassen und sein Wissen an andere weitergeben. Die Ehrenamtlichen übernehmen dann die Durchführung von Kursen – in der Regel für geschlossene Gruppen wie Mitarbeitende in Kindertageseinrichtungen, Unternehmen oder für Fahrschüler. Auch spezielle Formate wie „Erste Hilfe am Kind“ werden angeboten.

Für diese Aufgabe werden die Ausbilder fachlich und didaktisch geschult.

Besuchs- und Begleitdienst mit Hund

Beim Besuchs- und Begleitdienst besuchen Mensch-Hund-Teams soziale Einrichtungen wie Pflegeheime oder Einrichtungen für Kinder mit Beeinträchtigung. Hunde und Halter absolvieren dafür eine rund anderthalbjährige Ausbildung.

Gerd Olinger weiß aus eigener Erfahrung, wie wertvoll dieser Dienst ist: „Ich leite selbst ein Pflegeheim und sehe, wie sehr sich die Menschen freuen – und wie sehr die Hunde das auch genießen. Die gehen dann von Senior zu Senior und sammeln ihre Leckerlis ein.“

Wer keinen eigenen Hund hat, kann sich auch ohne tierische Begleitung einbringen.

Gemeinschaft zählt

Neben der fundierten Ausbildung und regelmäßigen Schulungen legen die Malteser großen Wert auf starkes Miteinander und veranstaltet dafür Feste und Ausflüge für die Mitglieder. „Wir sind eine nette Gemeinschaft“, sagt Gerd Olinger.

Im Kreis Böblingen begann das Engagement der Malteser mit der Rettungshundestaffel, nun soll das Ehrenamt vor Ort weiter wachsen. Ein Schritt in diese Richtung: Seit rund zwei Monaten ist der Hilfsdienst Teil des Ehrenamts-Matchers.

Wer sich zunächst unverbindlich informieren will, kann dies ganz einfach online tun: www.malteser.de/ehrenamtlich-helfen

 

Der Ehrenamts-Matcher

Vereine und Organisationen suchen Unterstützung – gleichzeitig möchten sich viele Menschen ehrenamtlich engagieren. Der Ehrenamts-Matcher bringt beide Seiten zusammen.

So funktioniert's:
Wer freiwillige Helfer sucht, erstellt auf der Plattform ehrenamt.szbz.de ein Profil. Dort können Vereine und Initiativen sich vorstellen und gezielt einzelne Aktionen einstellen.

Für Interessierte:
Wer selbst aktiv werden möchte, hat zwei Wege:

  • Über die Funktion „Übersicht“ kann man sich durch die neuen Angebote klicken und sich inspirieren lassen.
  • Mit dem „Matcher“ kann gezielt gesucht werden: nach bestimmten Gemeinden, Veranstaltungen, Aktionen oder direkt nach bestimmten Organisationen.

Gut zu wissen:
Auf der Startseite gibt es eine Sammlung häufiger Fragen (FAQs) mit den wichtigsten Antworten.