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Patrick Schlecht will das Thema Sterben in die Mitte der Gesellschaft holen und „Wir glauben, dass unser Konzept eines städtischen MVZ die effektivere Lösung wäre“ (SZ/BZ vom 7. Juni und 3. Juni )

Plädiere für ein Hospiz in Sindelfingen

Aus meinen Erfahrungen befürworte ich ein Hospiz in Sindelfingen, in dem die Sterbenden eine würdige Begleitung auf ihrem letzten Weg finden.

Von Hermann Geisbusch

Angeregt durch zwei Artikel in dieser Woche in der SZBZ meine persönlichen Erfahrungen. Auf den Almendäckern und in Böblingen auf der Hulb gibt es bereits Medizinische Versorgungszentren. Nur: Man findet dort nur schwer einen Parkplatz. Das Gleiche gilt für die Praxen in der Planie. Ein Schwerstbehinderter hat da seine Probleme, mit seinem Rollstuhl hinzukommen. Wenn MVZ, dann nur mit ausreichend Parkgelegenheiten.

Nach persönlichen Erfahrungen plädiere ich auch für ein Hospiz in Sindelfingen. Für mich war die Pflege meiner Frau in einem Pflegeheim in Sindelfingen eine traumatische Erfahrung. Das Zimmer war hell und freundlich. Sie wurde morgens in ihren Rollstuhl gesetzt und abends wieder zu Bett gebracht. Als Alleinversorger konnte ich nur nachmittags von 13:30 bis 18 Uhr bei ihr auf ihrem Zimmer sein. Ich fütterte sie ihren Kuchen und Tee, abends das Abendbrot. Ich versorgte sie mit einer neuen Windelhose und als ich sie wieder in den Rollstuhl setzen wollte, brach sie zusammen, ging zu Boden, ich konnte sie alleine nicht aufheben, rief einen Pfleger zur Hilfe. Der machte mir Vorwürfe, weil ich meiner Frau eine neue Windelhose angezogen hatte, die Stückzahl ist begrenzt. Mein Beitrag zu den Pflegekosten betrug damals 3200 Euro im Monat. Wie lautet noch der Artikel 1 des Grundgesetzes? Das Pflegeheim hat nicht ausreichend Personal.

Aus meinen Erfahrungen befürworte ich ein Hospiz in Sindelfingen, in dem die Sterbenden eine würdige Begleitung auf ihrem letzten Weg finden. Aber auch für das Hospiz in Böblingen wird dringend Personal gesucht.

Hermann Geisbusch, Sindelfingen