

Sieben bis zehn Tatverdächtige sollen Betreuer einer Kinder-Stadtranderholung überfallen haben. Und im Pressebericht der Polizei kommt das nicht vor. Echt jetzt?
Um eins klarzustellen, den Sindelfinger und Maichinger Polizeibeamten darf man hier keinen Vorwurf machen. Sie gehen dem unsäglichen Zwischenfall, wobei auch dieses Wort schon der Hohn ist, nach und sind auf der Suche nach den Schlägern. Es ist ihnen zu wünschen, dass sie erfolgreich sind und dass sich dann Amtsrichter damit beschäftigen, was wirklich in der Nacht auf Samstag am Vereinshaus passiert ist.
Ein Fakt ist: Auf dem Gelände hatte außer den Betreuern niemand etwas zu suchen. Alles Weitere ist schlimm, kann aber nach jetzigem Stand nicht beurteilt werden. Ein anderer Fakt ist aber auch: Der Vorfall ist unbedingt von öffentlichem Interesse. Nicht im Voyeurismus begründet, sondern weil es wichtig ist, Tatsachen zu kennen, bevor Spekulationen ins Kraut schießen.
Natürlich ist es von der dünn besetzten Pressestelle eines für gleich zwei Landkreise zuständigen Polizeipräsidiums zu viel verlangt, alles Mögliche aufzudröseln. Aber es darf gerne die ein oder andere Detailbeschreibung eines Autounfalls weniger sein, die dann tatsächlich in erster Linie eine Sensationsgier befriedigt. Aber wenn wirklich etwas mit Außenwirkung passiert und für Gesprächsstoff sorgt – wie jetzt in Maichingen oder bei der Großrazzia vor ein paar Wochen – dann hat die Öffentlichkeit das Recht auf Information und der Polizeiapparat muss in Vorleistung gehen, um die lokalen Medien zu unterstützen.