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Böblingen: Am Otto-Hahn-Gymnasium wurden im Unterricht Co2-Ampeln konstruiert

Richtig lüften gegen das Virus

Die Corona-Pandemie bringt es mit sich, dass im Schulunterricht immer wieder die Fenster geöffnet werden müssen. Doch wann der richtige Zeitpunkt dafür ist, war bislang Ermessenssache.
Von Daniel Rauser, Otto-Hahn-Gymnasium

Die erste gute Nachricht aus dem Otto-Hahn-Gymnasium (OHG) ist, dass die Fenster in den Klassenzimmern geöffnet werden können. Regelmäßiges Lüften, um die Konzentration an möglichen Sars-COv2-Viren gering zu halten, ist daher kein Problem. Allerdings brachte dies in den letzten Wochen ein anderes Problem mit sich: häufig geöffnete Fenster, Sitzen im Durchzug, Lernende mit Jacke, Mütze und klammen Fingern in den Klassenzimmern.

Gerade jetzt, da die Außentemperaturen immer kälter werden, besteht dadurch auch die Gefahr, dass die Wände durch das Lüften auskühlen und so die Räume überhaupt nicht mehr richtig warm werden. Wie kann also in diesen Zeiten richtig gelüftet werden? Eine wertvolle Hilfe stellen hier Co2-Ampeln dar, die angeben, wann der richtige Lüftungszeitpunkt erreicht ist. Bereits bei einer Co2-Konzentration von 1200 ppm wurden 2 Prozent der Raumluft schon einmal ausgeatmet und die Wahrscheinlichkeit steigt, dass diese von anderen Personen im Raum eingeatmet wird. Aus diesem Grund konstruierten die neunten Klassen im NwT-Unterricht Co2-Ampeln, die angeben, wann der richtige Lüftungszeitpunkt erreicht ist.

Jetzt wurden die ersten Ampeln den Klassen übergeben. Allerdings dürfen die Schüler gerade nicht persönlich in andere Klassen gehen, um dort die von ihnen konstruierte Ampel vorzustellen. Deshalb wurde das Videokonferenztool „BigBlueButton“ der schulischen Lernplattform Moodle genutzt. Die Schüler erstellten eine Präsentation zur Funktionsweise und Bedienung der Ampel, und wurden über den Beamer „live“ in die Klassenzimmer gestreamt.

Für die Klassen ist es nun einfacher, die Luftqualität im Raum zu beobachten und entsprechend zu reagieren. Für die NwT-Klassen ist das Projekt damit aber noch nicht abgeschlossen. Der verwendete Mikrocontroller verfügt über ein Wifi-Modul. Der CO2-Sensor kann auch Temperatur und Luftfeuchtigkeit bestimmen. Deshalb stehen spannende Aufgaben und Fragen im Raum: Wie erstellen wir ein schulisches Dashboard, das die Werte in den Räumen grafisch anzeigt? Wie verhalten sich die Messwerte im Raum verteilt? Und vor allem: Wie lüften die Klassen effektiv, so dass die Virusausbreitung gering gehalten wird und gleichzeitig die Raumtemperatur nicht zu stark sinkt?

Das ist nun die zweite gute Nachricht aus dem OHG: Zum effektiven Lüften und zur Ansteckungsvermeidung kann nun jede Klasse einen noch größeren Beitrag leisten. Das OHG möchte sich auf diesem Weg herzlich bei Guido Burger, dem Jugendforschungszentrum in Sindelfingen sowie dem Umweltcampus in Birkenfeld für die Expertise und die Projektbegleitung bedanken. Genauso geht ein großes Dankeschön an den Elternbereit und den Förderverein des OHG für die unkomplizierte und großzügige finanzielle Unterstützung.