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Wilhelma

Schutz für den Großen Kaninchennasenbeutler

Die Wilhelmaschule informiert über den National Bilby Day in Australien und in der Wilhelma.
Von Ronald Lars

Stuttgart. Am 14. September ist in Australien „National Bilby Day“. Zu diesem Anlass ist auch das Team der Wilhelmaschule aktiv und informiert von 12 bis 16 Uhr am Ausgang der Terra Australis über den Bilby, seine Gefährdung und darüber, was auch aus Stuttgart heraus getan wird, um ihn zu schützen.

Der Greater Bilby, auch als Großer Kaninchennasenbeutler bekannt, gilt in seinem natürlichen Lebensraum, dem australischen Outback, laut Weltnaturschutzunion IUCN als gefährdet. Für ihn stellen die in Downunder eingeschleppten Hauskatzen und Rotfüchse eine große Bedrohung dar. Wildkaninchen machen ihm zudem seine Nahrungsgrundlage streitig.

Aber auch der Mensch wandelt große Gebiete für die Rinderhaltung um und verdrängt damit die in unterirdischen Bauen lebenden Bilbies. Früher über ganz Australien verbreitet, findet man den Großen Kaninchennasenbeutler heute nur noch in Trockengebieten im Landesinneren. Sein nächster Verwandter, der Kleine Kaninchennasenbeutler, ist bereits vor rund 100 Jahren ausgestorben.

Vor dem Aussterben bewahren

Der Save the Bilby Fund, eine australische NGO, hat sich daher zum Ziel gesetzt, den großen Bilby vor dem Schicksal seines ausgestorbenen kleinen Bruders bewahren. Um für den Schutz des Bilbies zu werben, wurde in Australien bereits in den 1990er Jahren eine neue Tradition eingeführt: Der Osterbilby aus Schokolade. 2015 wurde dann der erste „Bilby Summit“ ins Leben gerufen, gefolgt von einem zweiten, von der Wilhelma gesponserten Summit 2025. Dem Save the Bilby Fund gelang es auf diese Weise, die verschiedenen Akteure aus Kreisen der Regierung, Nationalparks und Zoos zusammenzubringen und Maßnahmen zu entwickeln, um den Bilby zu retten.

In der Wilhelma werden zwar keine Bilbies gehalten. Dennoch leistet der Zoologisch-Botanische Garten Stuttgart seit 2022 Unterstützung für die Wiederansiedlung von Bilbies im Currawinya-Nationalpark. Dieses Schutzgebiet befindet sich im trockenen Hinterland im Süden von Queensland. Es ist 25 Quadratkilometer groß und dank eines Schutzzauns frei von Raubtieren.

Vitale Population

Das Gebiet beherbergt mittlerweile eine vitale Population sowohl dort ausgewilderter als auch dort geborener Bilbies. Die Wilhelma hat bislang mit insgesamt 46.000 Euro unter anderem dazu beigetragen, dass der Save the Bilby Fund Wildkameras für ein Monitoring der in Currawinya angesiedelten Tieren beschaffen und eine wissenschaftliche Mitarbeiterin bezahlen konnte.

Die Nachzucht in dem Schutzgebiet funktioniert so gut, dass nun eine Wiederansiedelung jenseits des Zauns angestrebt wird. So sollen vorhandene Restpopulationen miteinander vernetzt und der genetische Austausch erleichtert werden. Vorgesehen ist die Auswilderung von zunächst 150 und mittelfristig bis zu 450 Bilbies. Der Zoologisch-Botanische Garten Stuttgart plant, sich mit Hilfe des über den Wilhelma-Eintritt entrichteten Artenschutz-Euros mit einer Gesamtsumme von 30.000 Euro zu beteiligen – einem Drittel der Gesamtkosten.