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Die erste Charge des Labels findet reißenden Absatz

Sindelfinger bringt Bolzplatz-Kultur in die Fankurve des VfB Stuttgart

Der Erlös aus der Streetware-Kollektion des Sindelfingers Daniel Samy El Menshawi fließt komplett in die Hilfsorganisation Stelp.
Von Edip Zvizdiç

Fußball. Der Fußball hat in der Streetwear Konjunktur. Mit dem Stuttgarter Label SPSR.Studio – ein Akronym des Wortes Spießer – prescht nun auch eines der ersten deutschen Labels nach vorne. SPSR-Gründer Daniel Samy El Menshawi, in der Sindelfinger Viehweide aufgewachsen und einst bei den VfL-Junioren am Ball, hat in Zusammenarbeit mit dem VfB Stuttgart sowie VfB-Ausrüster Jako eine Kollektion entworfen, deren Erlöse er komplett der Hilfsorganisation Stelp zukommen lässt.

Hier ist der direkte Link zur Kollektion.

Präsentiert hat er die Kapsel – bestehend aus selbst entworfenen Trikots, T-Shirts und Hoodies – jetzt in Stuttgart bei Breuninger in der Sansibar. Binnen kürzester Zeit war die auf 100 bis 250 Stück je Designausführung limitierte Ware überwiegend ausverkauft. „Die Bolzplatz-Kultur erfährt einen Hype“, sagt Daniel Samy El Menshawi, der Parallelen zu dem Sneaker-Boom sieht. „Die 90er-Silhouetten beherrschen derzeit das Straßenbild. Da wächst eine Generation heran, für die Fußballtrikots ein wichtiges Element der Streetwear-Looks sind.“

5 Sprachen, eine Botschaft

Die entworfenen Trikots wurden dabei bewusst in der Farbe des Asphalts gehalten, die man aber trotzdem gut unter einem Anzug tragen kann. „Wir haben die Trikots mit einem Stuttgart-Flock versehen und hochwertig veredelt“, erklärt der Deutsch-Ägypter. „In der Mitte haben wir einen Satz in fünf Sprachen gedruckt – auf Arabisch, Ukrainisch, Nepalesisch, Griechisch und Englisch.“

Die Botschaft dabei lautet immer „Supporter on site“. Das ist das Motto der gemeinnützigen Stuttgarter Hilfsorganisation Stelp. Sie hilft direkt vor Ort und unterstützt Menschen in Not mit Lebensmitteln, Sanitärprodukten und versorgt sie medizinisch. Die Verkaufserlöse der Kapsel fließen zu 100 Prozent in die Projekte von Stelp. „Die Partnerschaft mit Stelp macht mich sehr stolz, dadurch können wir zielgerichtet internationale, humanitäre Hilfsprojekten unterstützen.“

„Stuttgart ist bunt, Stuttgart ist multikulti“

Besonders wichtig war Daniel Samy El Menshawi, der seit geraumer Zeit mit seinen Jugendfreunden bei den Alten Herren des VfL Sindelfingen dem runden Leder nachjagt, bei dieser Aktion besagter Schriftzug in fünf verschiedenen Sprachen. „Stuttgart ist bunt, Stuttgart ist multikulti“, sagt der studierte Textilingenieur, der aus Sindelfingen in die Landeshauptstadt gezogen ist. „Ich bin im Hochhausviertel in der Sindelfinger Viehweide aufgewachsen, wo Menschen vieler Nationalitäten gelebt haben und auch immer noch leben.“

Sprache sei dabei immer der Schlüssel zu einem schönen Miteinander gewesen. „Unsere Sprache war der Fußball“, erinnert sich Daniel Samy El Menshawi gerne an seine unbeschwerte Kindheit zurück. „Ich stand in meiner Jugend auf dem Platz mit Serben, Kroaten und Bosniern, in deren Heimat zu der Zeit Krieg herrschte. Wenn unsere Mannschaft ein Tor schoss, lagen sich trotzdem alle in den Armen.“

"Mit 4 Jahren im Stadion hat es mich erwischt"

Den VfB Stuttgart bezeichnet er schon seit jungen Jahren als seinen Herzensverein. „Als mich mein Vater einst zum ersten Mal mit ins Stadion nahm, hat es mich erwischt. Ich war damals erst vier, und bin seitdem VfB-Fan.“ Die Zeit, so El Menshawi weiter, sei nun reif, dass sich Menschen mit Migrationshintergrund endlich zu ihrem Verein in der Region bekennen. „Anstatt eines Manchester City-Trikots tragen wir ab sofort ein VfB-Trikot“, sagt er fast schon fordernd.

Mit seiner besonderen Kollektion möchte er in dieser Hinsicht Brücken bauen und gleichzeitig auch die Vielfalt stärken. Und darüber hinaus auch eine Liebeserklärung an „seinen“ VfB senden. „Für mich geht mit dieser Kollaboration ein Kindheitstraum in Erfüllung“, sagt Daniel Samy El Menshawi. „Mehr oder weniger wird hier auch meine eigene Geschichte erzählt.“

Internet

Hier ist der direkte Link zur Kollektion.

Hier gibt es alles zur Hilfsorganisation „Supporter on site“.