

Sindelfingen. Noch zwei Wochen läuft die Bewerbungsfrist für den Ehrenamtspreis. Die Sindelfinger FDP hatte diesen ins Leben gerufen, um das Engagement von Vereinen, Initiativen und Gruppen in Sindelfingen, Maichingen und Darmsheim zu würdigen. Der Preis ist mit insgesamt 3000 Euro dotiert. Der Vorsitzende des Stadtverbands, Max Reinhardt, erklärt, warum das eine gute Sache ist.
Bis zum 30. November können Bewerbungen und Vorschläge über www.fdpsindelfingen.de/ehrenamtspreis eingereicht werden. Bis Jahresende 2023 läuft auf der Interneteite das offene Online-Voting. Neben dem Online-Voting bildet die Jury-Beratung die Grundlage für die finalen Platzierungen. Die Verleihung ist Ende Januar 2024.
Sportverbände oder der Landkreis verleihen schon länger Ehrenamtspreise. Warum gibt es den jetzt auch speziell für Sindelfingen?
Max Reinhardt: „Eine Stadt mit so viel großartigem Ehrenamt wie Sindelfingen braucht dafür auch einen tollen Preis. Das Ehrungssystem, mit dem dieses Engagement anerkannt wird, ist in Sindelfingen noch ausbaufähig. Dabei hat man letztes Jahr beim Ehrungsabend der Stadt im Glaspalast erleben dürfen, wie sehr ein solches Event wirkt. Es ist wichtig, dass Engagement auf lokaler Ebene honoriert wird. Bei den Sportvereinen ist das Ehrungswesen gut ausgebildet, und es gibt auch vom Gemeinderat beschlossene Ehrungsrichtlinien im kulturellen, schulischen und sozialen Bereich. Bei diesen geht es aber zumeist um Einzelpersonen und nicht um das Kollektiv, den Verein, die Initiative oder das konkrete Projekt.“
Sie gehörten 2022 selbst zu Preisträgern des Landkreises. Unter anderem für das Engagement für die Initiative „Helfen statt Hamstern“. Aus eigener Erfahrung: Was bewirkt solch eine Auszeichnung?
Max Reinhardt: „Das ist eine bombastische Wertschätzung und bringt eine große Motivation, auch weiterzumachen. Das ist enorm wichtig. Wir alle erleben die Tendenz, dass für ein Ehrenamt angefragte Leute abwinken, weil sie keine Zeit haben und sich tatsächlich die Frage des Nutzens stellen. Nach dem Motto 'Was bringt's, was soll das Ganze?' Aber genau das ist eine Fehleinschätzung. Man wächst an ehrenamtlichem Engagement und entwickelt seine Persönlichkeit enorm. Manchmal setzt man sich für das wenig Greifbare ein. Wenn man dafür einen Wert erlebt und das auch gespiegelt bekommt, ist das eine coole Sache.“
Wer kann beim Wettbewerb mitmachen?
Max Reinhardt: „Grundsätzlich alle Vereine, Initiativen oder Gruppen, die in Sindelfingen, Maichingen oder Darmsheim ehrenamtlich tätig sind. Jedes Ehrenamt ist förderfähig. Auch konkrete ehrenamtliche Projekte entsprechender Vereine oder Gruppen können gefördert werden.“
Neben politischen Initiativen und Parteien sind Einzelpersonen von der Teilnahme ausgeschlossen. Warum?
Max Reinhardt: „Für Einzelpersonen gibt es bereits ein Ehrungswesen in Sindelfingen. Uns geht es um Menschen, die sich organisieren und zusammentun. Der politische Bereich schließt sich schon deshalb aus, weil wir selbst eine politische Partei sein. Zudem geht es uns ausdrücklich nicht um die Förderung klassischer „Charities“, die das Geld selbst weitergeben. Die Organisationsform ist für uns nicht entscheidend. Ob Verein oder Initiative ist egal. Entscheidend ist der Wert für die Stadtgesellschaft. Der Sitz muss nicht zwingend in Sindelfingen sein, das Engagement muss aber hier vor Ort wirken.“
Muss man sich selbst nominieren?
Max Reinhardt: „Das wäre an sich absolut nicht ehrenrührig. Aber man kann auch als Bürger eine Initiative vorschlagen. Das geht alles über unsere Webseite.“
In der Jury sitzen auch Menschen, die sich engagieren.
Max Reinhardt: „Juryintern haben wir abgemacht, dass man sich enthält, wenn von dritter Seite ein Projekt vorgeschlagen wird, an dem man selbst beteiligt ist. Wir wollen auf keinen Fall den Anschein von Selbstbeteiligungsmentalität wecken. Aber es gibt in Sindelfingen wirklich genügend Macher. Da kommt es sicher zu keinen Interessenkonflikten. Zumal die Jury nicht alleine entscheidet, sondern auch das Publikumsvoting zählt.“
Anne Köhler, Geschäftsführerin VfL Sindelfingen, Sascha Luft, Abteilungskommandant der Maichinger Feuerwehr, Dr. Christian Röhm, Verleger Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung, Prof. Dr. Siegfried Barth, Vorstand Deutsches Kinderhilfswerk, Gründer der Sim-TV-Kinderfilmakademie und der Jungen Bühne, Heike Stahl, Vorstandsmitglied Bürgerstiftung Sindelfingen, Helfen statt Hamstern, Albrecht Braun, Quartiersarbeit Viehweide, Stadtseniorenrat und Schatzmeister FDP Sindelfingen, Maximilian Reinhardt, Vorsitzender FDP Sindelfingen und Helfen statt Hamstern, Vereinsjugendsprecher VfL Sindelfingen, Pressesprecher GHV Sindelfingen.