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Basketball-Coach Franz Arbinger macht immer weiter

"So lange ich laufen kann, bleibe ich Trainer"

Wenn man in Böblingen über Basketball spricht, kommt man an Franz Arbinger nicht vorbei. Der 67-jährige Trainer lebt seit langen Jahren Basketball und ist quasi aus der SVB nicht mehr wegzudenken, seitdem er 1996 den Weg in den Verein fand. „So lange ich noch laufen kann und den jungen Leuten ein paar Übungen vormachen kann, werde ich auch als Trainer in der Halle stehen“, sagt er.
Von Thomas Holzapfel
Franz Arbinger ist das Urgestein der Böblinger Basketball-Abteilung. Seit 1996 trainiert der Holzgerlinger die verschiedenen SVB-Teams. Bild: photostampe

Franz Arbinger ist das Urgestein der Böblinger Basketball-Abteilung. Seit 1996 trainiert der Holzgerlinger die verschiedenen SVB-Teams. Bild: photostampe

Das Porträt. Franz Arbinger kann nicht ohne Basketball – und die SV Böblingen wohl auch nicht ohne Franz Arbinger. „Vermutlich war das vergangene Wochenende das vorerst letzte bis Ostern, an dem der Sport bei mir nicht im Mittelpunkt steht“, ist sich der Holzgerlinger sicher. Nach der Winterpause geht es für die von ihm betreuten Mannschaften nun wieder Schlag auf Schlag. Die Oberliga-Frauen der SV Böblingen Panthers starten am Sonntag (16:30 Uhr) mit einem Auswärtsspiel in Villingen-Schwenningen in die Rückrunde, die im Optimalfall mit dem Einzug in die Aufstiegsrunde der sechs besten Mannschaften gekrönt werden soll.

Doch der Fokus beim erfahrenen Coach gilt nicht allein dem Frauenteam. Aktuell zeigt sich der B-Lizenz-Inhaber, der im Jahr 2008 mit den Männern den Oberliga-Titel bejubelte, zudem für das weibliche U 16-Nachwuchsteam und seit kurzem auch für die Entwicklung des U 12-Teams zuständig. Heißt: Drei Mal in der Woche ist Arbinger in der Sporthalle. „Der Montag ist dabei besonders hart, denn da leite ich drei Trainingseinheiten. Das merk ich dann am Dienstagmorgen noch“, sagt der gebürtige Ludwigsburger, der schon als 17-jähriger als Spielertrainer beim TSV Bietigheim anheuerte. „Mit dem dortigen Männerteam schaffte ich es von der untersten Klasse bis hoch in die Oberliga. Mit Ende 20 setzte ich meinen Schwerpunkt dann endgültig auf die Tätigkeit als Trainer“, blickt er zurück.

Nach einem beruflichen Abstecher in Hessen, wo er sich in selbstständiger Tätigkeit um die Organisation von Basketball-Camps kümmerte, verschlug es ihn in den neunziger Jahren nach Stuttgart-Möhringen, wo er erfolgreich das Zweitliga-Frauenteam coachte. Um dann 1996 in Böblingen zu landen, wo er sich längst zu einer festen Größe entwickelte.

Dass in Zeiten von Corona schwere Zeiten auf die Vereine zukommen, zweifelt Franz Arbinger nicht an, doch sieht er die Situation in der Böblinger Basketballabteilung als nicht allzu kritisch an. „Wir hatten sicherlich schon mehr Mitglieder als jetzt, aber eine gewisse Fluktuation in unserem Verein gab es schon immer“, meint er. Vor allem über die Trainingsbeteiligung lässt er nichts kommen. „Bei den Damen machen alle weiterhin mit. Alle sind geimpft und die meisten auch geboostert. Wenn jemand fehlt, dann hauptsächlich aus beruflichen Gründen.“ Exemplarisch nennt er Spielmacherin Christina Finkbeiner, die derzeit auf Grund ihrer Ausbildung ihre Spielpraxis hauptsächlich in den Oberligaspielen erlangt.

Ganz spurlos geht die Pandemie allerdings auch nicht an den Böblinger Panthers vorbei. „Es ist eher die Unregelmäßigkeit, die vor allem an den Jüngeren zehrt. Mal ist Training gestattet, dann ist wieder ein Lockdown. Gerade für neu Hinzugekommene ist das schwierig. Einige haben sich nach anderen Sportarten umgeschaut“, schildert Franz Arbinger. Waren es vor den Sommerferien 2020 noch über 20 junge Talente, die im U16-Bereich trainierten, so nahmen nach der abgesagten Saison 2020/2021 nur noch zwei Dutzend Spielerinnen an den Übungsstunden teil. Das bringt Franz Arbinger nicht aus der Fassung. „Corona bringt unseren Verein nicht um“, sagt er, „wir sind weiterhin in allen Altersklassen gut besetzt. Wir werden weiter hart arbeiten, um in dieser Hinsicht erfolgreich zu bleiben.“

So zählt der 67-jährige auf ein eingespieltes und engagiertes Trainer- und Betreuerteam, wohlwissend, dass einer allein im Verein nur die Hälfte wert ist. „Wir versuchen auch, jüngere Mitglieder in die Trainertätigkeit einzubinden. Ein paar Mädchen aus dem U16-Team schnuppern bereits als Co-Trainer bei den ganz Kleinen“, erzählt Franz Arbinger. Und so soll es in der Abteilung weiter aufwärtsgehen. Weiterhin auch als Kooperationsverein des Regio-Teams Stuttgart, das sich aus zahlreichen Talenten aus acht Vereinen zusammensetzt und das Ziel verfolgt, höherklassigen Mädchenbasketball in der Region Stuttgart zu fördern.

Ans Aufhören denkt Franz Arbinger demzufolge noch lange nicht. Was der folgende Satz unmissverständlich ausdrückt: „Auf die eine oder andere Weise werde ich dem Sport wohl bis ins Grab verbunden bleiben.“