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Pressemitteilung

„Ungenügende Personalsituation bei der Polizei im Landkreis Böblingen“

Florian Wahl: „Die versprochene Einstellungsoffensive führt nicht zu mehr Polizisten auf der Straße.“
Von Peter Maier
Laut dem Böblinger SPD-Landtagsabgeordneten Florian Wahl ist die Personalsituation in den Polizeibehörden des Landkreises Böblingen nicht zufriedenstellend.

Laut dem Böblinger SPD-Landtagsabgeordneten Florian Wahl ist die Personalsituation in den Polizeibehörden des Landkreises Böblingen nicht zufriedenstellend.

Bild: Dettenmeyer/A

Kreis Böblingen/Stuttgart. Im Zuge einer Anfrage an das Innenministerium von Baden-Württemberg hat der Böblinger SPD-Landtagsabgeordnete Florian Wahl Informationen zur Personalsituation in den Polizeibehörden des Landkreises Böblingen erhalten, wie er in der Pressemitteilung schreibt.

Ziel dieser Anfrage sei es gewesen, die aktuelle Lage zu erfassen und insbesondere zu untersuchen, wie sich bei steigenden Anforderungen und Aufgaben sowie immer größerer Arbeitsbelastung die tatsächliche Anzahl von Polizisten im Landkreis Böblingen entwickelt.

Florian Wahl schreibt: „Die Landesregierung hatte in den letzten Jahren die größte Einstellungsoffensive in der Geschichte der baden-württembergischen Polizei angekündigt. Diese Offensive sollte auch den Landkreis Böblingen betreffen, um die Polizeipräsenz und -kapazitäten in Zeiten wachsender Herausforderungen und Aufgaben zu stärken. Doch die aktuell vorliegenden Zahlen zeichnen ein anderes Bild. Die Maßnahmen und Offensiven der Landesregierung wirken sich noch nicht positiv für den Landkreis Böblingen aus. Es ernüchtert mich sehr, dass bei der Polizei auch sieben Jahre nach Beginn der Einstellungsoffensive keine Verbesserung der Personalsituation eingetreten ist.“

Personaldecke teilweise rückläufig

Betrachte man die Zahlen im Detail, werde deutlich, dass sich die Personaldecke in den letzten Jahren nur minimal verändert habe und teilweise sogar rückläufig sei. So habe das Polizeirevier Böblingen im Jahr 2019 insgesamt 123 Polizistinnen und Polizisten gehabt, während es 2024 nur 132 sind – ein marginaler Anstieg, der den gestiegenen Anforderungen kaum gerecht werde.

Florian Wahl weiter: „Noch drastischer zeigt sich die Situation beim Polizeirevier Herrenberg: Hier sank die Anzahl der Beamten von 80 im Jahr 2019 auf lediglich 70 im Jahr 2024. Auch das Polizeirevier Leonberg verzeichnet nur einen geringen Zuwachs von 98 auf 103 Beamte im selben Zeitraum, während das Polizeirevier Sindelfingen sogar einen Rückgang von 100 auf 99 Polizisten hinnehmen musste.“

Die tatsächliche Verfügbarkeit von Polizeikräften, gemessen in Vollzeitäquivalenten, liege unter dem angestrebten Soll, und die Aufgabenzunahme führe zu einer deutlichen Belastung der bestehenden Einsatzkräfte. Hinzu komme, dass viele erfahrene Beamte aktuell und in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen werden, wodurch die personelle Situation weiterhin angespannt bleiben wird.

Florian Wahl abschließend: „Es bleibt offen, wann und in welcher Größenordnung mit einer signifikanten Verbesserung der Personalsituation und einer Entlastung der Polizistinnen und Polizisten zu rechnen ist.“