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23. Internationales Judoturnier

VfL-Judoka nutzen den Heimvorteil

Es war ein Wochenende, das in Erinnerung bleibt: Der Glaspalast Sindelfingen verwandelte sich beim 23. Internationalen Judoturnier in ein pulsierendes Zentrum des Judosports. Mit 1867 Startern aus 308 Vereinen, darunter Teilnehmer aus allen Bundesländern Deutschlands sowie 21 Nationen, war das Turnier nicht nur quantitativ beeindruckend, sondern auch hochkarätig besetzt.
Von Konrad Schneider
Ein pulsierendes Zentrum des Judosports: Der Sindelfinger Glaspalast.

Ein pulsierendes Zentrum des Judosports: Der Sindelfinger Glaspalast.

Bild: Sven Schwarzer

Judo. Die Konkurrenz war groß, das Niveau beachtlich – und mittendrin das Judoteam des VfL Sindelfingen selbst, das sich mit 2 Gold-, 3 Silber- und 5 Bronzemedaillen sowie weiteren starken Platzierungen auf den hervorragenden 7. Platz in der Vereinswertung kämpfte. Ein starker Auftritt in einem Teilnehmerfeld mit 308 Vereinen.

Bei den Allerjüngsten zeigte besonders Hendrik Sommacal (-28 kg) eine Glanzleistung.Er gewann fünf Kämpfe in Folge. Im Finale war der Schweizer Tim Perusset der stärkere Gegner, doch Hendrik Sommacal durfte sich völlig verdient über den zweiten Platz freuen.

Ein echtes Ausrufezeichen setzte auch Jonas Giogiakas (-25 kg). Mit gerade einmal 8 Jahren war er einer der jüngsten Teilnehmer. Nach einer knappen Niederlage im ersten Kampf drehte er in der Trostrunde richtig auf: Vier souveräne Siege bedeuteten am Ende verdient die Bronzemedaille. Sein Bruder Noel Giogiakas (-37 kg) kämpfte beherzt und erreichte den fünften Platz. Thiago Moreno (-40 kg) erkämpfte sich ebenfalls Bronze mit zwei Siegen. . In der weiblichen U11 sammelte Greta Genze (-33 kg) wertvolle Wettkampferfahrung und erreichte den siebten Platz.

Erfolge in der U13

In der Altersklasse U13 sorgte Srishti Karavadi (-52 kg) für einen weiteren Podestplatz. Sie erkämpfte sich die Bronzemedaille. Auch Thomas Marcel Erler (+50 kg) glänzte mit drei Siegen. Nur im Halbfinale musste er sich geschlagen geben – am Ende eine verdiente Bronzemedaille. Die beiden jungen Talente Shakhriyor Jurakulov und Carl Johannes Jüttner traten in der Gewichtsklasse -28 kg an. Shakhriyor erreichte mit mutigen Kämpfen Platz fünf, Carl Johannes wurde Siebter.

Leonidas Psaltiras (-60 kg) trat in der U15 an und landete auf dem siebten Platz.

In der männlichen U18 (-66 kg) zeigte Zoran Todorovic eine beeindruckende Vorstellung: Bei unglaublichen 57 Startern bewies er Ausdauer, Technik und Stärke. Mit drei Siegen erreichte er das Poolfinale, das er knapp verlor. Doch Zoran ließ sich nicht aus dem Konzept bringen, kämpfte sich durch die Trostrunde und gewann noch zwei weitere Kämpfe. Mit fünf Siegen insgesamt verdiente er sich hochverdient die Bronzemedaille.

Goldmoment in der U21

Isabelle Schühlein (-63 kg) setzte sich mit Bravour in der stark besetzten U21 durch. Nachdem sie am Samstag bei den Frauen nicht über einen siebten Platz hinauskam, zeigte sie sich am Sonntag wie verwandelt. Im Finale traf sie auf die Leipzigerin Laura Jurkutat. Mit taktischer Reife, Entschlossenheit und blitzschnellen Aktionen holte Isabelle Schühlein Gold. Ihr Siegeswille und ihre Fähigkeit, nach Rückschlägen zurückzuschlagen, waren ein Vorbild für die gesamte Sindelfinger Mannschaft.

Auch Jana Bakry (+70 kg) konnte sich gut behaupten und belegte einen respektablen fünften Platz. Ilja Pak (-73 kg) erreichte Platz sieben.

Aylin Mill (+70 kg) besiegte nach einem Freilos im Poolfinale ihre württembergische Kontrahentin und zog ins Halbfinale ein. Dort wartete eine erfahrene Schweizerin. Aylin Mill führte lange mit einer großen Wertung – bis ein letzter Angriff der Gegnerin alles veränderte. Die Sindelfingerin zog sich in dieser dramatischen Schlusssekunde eine Bänderverletzung zu und konnte im Finale nicht mehr antreten – sie musste den Kampf kampflos abgeben. Trotz dieser bitteren Wendung bleibt ihr die verdiente Silbermedaille.

Laura Krutsch (-57 kg), Kristina Stahl (+70 kg) sowie Isabelle Schühlein (-63 kg) konnten sich jeweils über siebte Plätze freuen – auch das waren wertvolle Punkte für die Teamwertung.

Fabian Hässner schnappt sich den Titel

Fabian Hässner (-60 kg) zeigte einmal mehr, warum mit ihm auf jedem Wettkampf zu rechnen ist, wenn es um die Medaillenvergabe geht. Mit einem Freilos gestartet, ließ er drei souveräne Siege folgen. Im Poolfinale und Halbfinale bezwang er zwei niederländische Gegner, im Finale wartete mit Thibaud Bassi (Judo Morges-Nyon) ein starker Schweizer. Doch Fabian Hässner blieb konzentriert, dominierte den Kampf taktisch – und holte Gold für Sindelfingen.

Auch Leon Koch (-66 kg) zeigte eine starke Turnierleistung und zog ins Finale ein. Dort musste er sich dem Schweizer Jesse Waizenegger (Judo Servion) geschlagen geben – Silber war dennoch ein verdienter Lohn für seine Leistung auf Top-Niveau. Nils Ruhland (-90 kg) rundete das Männer-Ergebnis mit Platz sieben ab.