

Sindelfingen. Die SZ/BZ sprach mit Johannes Leichtle, Organisator von „Sindelfingen rockt“.
Die fünf Veranstaltungen von „Sindelfingen rockt“ haben wieder mehr als 15 000 Fans auf den Sindelfinger Marktplatz gelockt. Sind Sie mit der Resonanz zufrieden?
Johannes Leichtle: „Ja, ich bin sehr zufrieden. Die vielen unterschiedlichen Wetter-Apps spielen uns allerdings häufig nicht in die Karten. Wenn dort die Aussichten nicht so positiv sind, dann bleiben viele eigentlich Interessierte Iieber doch zuhause. Das war früher noch anders. Da hat man einen Regenschirm mitgenommen. Das hat uns auch bei Roxette oder Led Zeppelin mehr Besucher gekostet. Aber die Gesamtbilanz fällt sehr positiv aus. Die Sindelfinger nehmen „Sifi rockt“ auch bei der 9. Auflage sehr gut an.“
Welche Tribute-Band hat Ihnen am besten gefallen?
Johannes Leichtle: „Die Performance von Led Zeppelin war bezüglich der musikalischen Umsetzung sicherlich am anspruchsvollsten. Tom Ludwig, der Sänger von „True Collins“, war auch der Hammer. Alle Tribute-Bands sind absolute Profis. Ich denke, wir haben wieder eine gute Mischung für die Sindelfinger Musikfans gefunden.“
Nach dem Auftritt von „True Collins“ haben Sie den Fremdgetränk-Trend bei „Sindelfingen rockt“ in der SZ/BZ kritisiert. Hat sich das bei den folgenden Konzerten gebessert?
Johannes Leichtle: „Ja, es ist etwas besser geworden. Ein bisschen scheinen sich die Besucher gegenseitig zu erziehen. Durch die zentrale Innenstadtlage ist das ein Sindelfinger Phänomen, das es bei den anderen Locations in Leonberg, Bietigheim, Kornwestheim und Eislingen nicht gibt.“
Was stört Sie besonders?
Johannes Leichtle: „Ich habe nichts dagegen, wenn die umliegenden Gastronomen von den Konzerten profitieren. Das tun sie aber auch, wenn die Menschen danach für das dritte oder vierte Bier vorbeikommen. Doch wenn es da das Bier-to-go zum Kampfpreis von drei Euro für 0,5 Liter gibt, hört es auf. Ich verstehe es auch nicht, denn dabei verdient ein Gastronom nichts mehr. Ich unterscheide hier ganz klar zwischen den Leuten, die jeden Euro zweimal umdrehen müssen und denen, die wirklich genug Geld in der Tasche haben. Wenn etwa eine Frau ihre Gucci-Tasche auf meinen Stehtisch stellt und sich ihren mitgebrachten Sekt einschenkt, ist das an Dreistigkeit nicht zu überbieten. Fünf Euro für ein Bier auf solch einer Veranstaltung, ohne Eintritt, sind wahrlich kein Wucherpreis.“
Stillstand ist Rückschritt: Was war dieses Jahr anders, als bei den vorherigen acht Ausgaben?
Johannes Leichtle: „Dieses Jahr haben wir erstmals mit Maiwald Event Technik zusammengearbeitet. Dadurch gab es eine mobile Bühne, die nach jedem Au¬ftritt abgebaut wird und zum nächsten Veranstaltungsort wandert. Der Abbau erfolgt direkt nach dem Konzert und dauert etwa drei Stunden. Gegen 1 Uhr nachts ist sie fertig für den Transport. Dann geht‘s über die Autobahn zum nächsten Standort. Die Bühne wiegt mit Zubehör etwa drei Tonnen.“
Und noch etwas war diesmal in Sindelfingen anders.
Johannes Leichtle: „Ja, leider stand uns durch die Baustelle auf dem Marktplatz weniger Fläche zur Verfügung. Deshalb mussten die Biertischgarnituren weichen, die sonst vor allem von älteren Besuchern, die nicht so lange stehen können, genutzt wurden. Die Zusammenarbeit mit City-Marketing sowie dem Ordnungsamt und dem neuen Amtsleiter Mehmet Koc lief sehr reibungslos.“
Nächstes Jahr steht ein kleines Jubiläum auf dem Programm?
Johannes Leichtle: „Ja, dann feiern wir die 10. Auflage von „Sindelfingen rockt“. Das Sindelfinger Publikum ist ein sehr treues. Der Marktplatz ist ideal für diese Veranstaltung. Durch seine Topografie ist die Bühne von überall sehr gut einsichtbar. Wir werden uns sicherlich wieder etwas Neues für die 10. Ausgabe einfallen lassen. Da ist aber noch nichts spruchreif. Das Tolle ist, dass wir einen sehr guten Namen bei den Tribute-Bands haben. Es ist mittlerweile so, dass diese bei uns anfragen, ob sie auftreten können. Fünf Auftritte an fünf Wochentagen hintereinander sind auch für die Bands ideal, die für gewöhnlich am Wochenende gebucht werden.“