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Glosse

Zehner-Eis und  Ed von Schleck

Kennen Sie noch den Braunen Bär? Ja, lang ist‘s her. Der Eis-Klassiker aus den 70er Jahren mit dem Kern aus Karamell feierte 2017 ein kurzes Comeback. Fast so beliebt war der Grünofant, den Langnese als „Super-Waldmeister-Eis“ bewarb. Da war sicher alles drin, nur kein Waldmeister. Wunderbar.
Von Tim Schweiker

Bild: ArtSpree (mit KI)/Adobe Stock

Dolomiti, Flutschfinger oder Max und Moritz, das Doppelstil-Eis, das man mit dem besten Freund teilen konnte, Mini-Milk, Capri, Split und Domino. Und Bum Bum. Das sollte samt Zuckerguss und Kaugummi auf Boris Becker anspielen, der 1985 zum ersten Mal Wimbledon gewann, aber da sage ich Ihnen ja nichts Neues.

Doch es war nicht alles unschuldig in den seligen Kindheitstagen. Ein Eis in Form eines Düsenjägers? Ja, damit mussten wir klarkommen. Und dann ist da natürlich Ed von Schleck. Der Name steht für das Kult-Eis der 80er.
Sie erinnern sich: Das Eis zum Hochschieben. Die Sprüche auf dem Deckel waren mindestens so berühmt wie das Eis selbst: „Mach es wie der Ed von Schleck, leck dir einen Schieber weg.“ Ich war mir damals schon nicht sicher, ob es dabei wirklich nur um Eis ging. Von da ist es ja nun wirklich nicht mehr weit bis „Nogger dir einen!“

Vielleicht war ja deshalb das vom Taschengeld abgezwackte Alltagseis in den Sommern meiner Kindheit eher das Zehner-Eis beim Rössles-Bäck. Ein völlig unschuldiges Wassereis für zehn Pfennig beim Bäcker um die Ecke. Da waren selbst der Braune Bär und Ed von Schleck abgemeldet. Bum Bum!

tim.schweiker@szbz.de