

Sindelfingen. Nach einem Hochzeitskorso auf der Autobahn 8 im Bereich der Tank- und Rastanlage Sindelfinger Wald bittet die Polizei um Hinweise von Zeugen.
Am Samstagnachmittag, 5. Juli gegen 15.30 Uhr war ein Konvoi in Fahrtrichtung München unterwegs, der laut Polizei für erhebliche Verkehrsbehinderungen sorgte. Mehrere Fahrzeuge mit eingeschaltetem Warnblinker verteilten sich über die komplette Fahrbahnbreite und bremsten den Verkehr auf etwa 60 Stundenkilometer ab. Darüber hinaus hielten immer wieder Wagen kurz auf dem Standstreifen an, um anschließend erneut in den Korso einzufahren.
Die Polizei bezeichnet das Verhalten der Beteiligten als „unverantwortlich und riskant“. Insgesamt konnten 17 Fahrzeuge dem Korso zugeordnet werden. Die Verkehrspolizei dokumentierte das Geschehen mit Videoaufnahmen. Fünf Fahrzeuge wurden angehalten und kontrolliert, darunter ein BMW M4, in dem sich der 29-jährige Bräutigam befand. In seinem Wagen wurde Pyrotechnik entdeckt, die beschlagnahmt wurde.
Die Polizei hat die Ermittlungen wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr aufgenommen. Gesucht werden Zeugen sowie Autofahrer, die durch das Verhalten des Korsos behindert oder gefährdet wurden. Hinweise nimmt die Verkehrspolizei unter Telefon 0711 6869-0 oder per E-Mail an stuttgart-vaihingen.vpi@polizei.bwl.de entgegen.
Wer bei einem Hochzeitskorso absichtlich den Verkehr blockiert oder andere ausbremst, muss mit schweren Konsequenzen rechnen. Laut §315b Strafgesetzbuch drohen für einen gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr bis zu fünf Jahre Freiheitsstrafe. Auch Nötigung nach §240 StGB kann mit Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren geahndet werden.
Der Besitz oder Transport nicht erlaubter Pyrotechnik ist nach §40 Sprengstoffgesetz strafbar – auch hier sind bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe möglich. Zusätzlich drohen Bußgelder, Punkte in Flensburg und in bestimmten Fällen Fahrverbote.
Weitere Informationen: gesetze-im-internet.de