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Verunreinigtes Trinkwasser wurde im Hochbehälter Rheinstraße festgestellt / Zahnärzte dürfen Behandlungen nicht durchführen

Auch in Maichingen und Magstadt Trinkwasser abkochen

Von Jürgen Haar und Tim Schweiker
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Sindelfingen/Magstadt - Weitere Gebiete sind seit gestern von verunreinigtem Trinkwasser betroffen. Nachdem bei der Untersuchung einer Wasserprobe im Hochbehälter Rheinstraße am Mittwoch ebenfalls Enterokokken festgestellt worden sind, hat das Gesundheitsamt Böblingen auch für Magstadt sowie den Sindelfinger Stadtteil Maichingen einschließlich der Gebiete Allmendäcker und Grünäcker ein Abkochgebot erlassen.

„Kein Leitungswasser trinken“

Eigentlich sollte gestern der Tag der Entwarnung für die von verunreinigtem Trinkwasser betroffenen Sindelfinger Stadtteile sein, doch um die Mittagszeit kommt alles anders. Auf seiner Facebook-Seite meldet Magstadts Bürgermeister Florian Glock: „Bitte kein Leitungswasser trinken. Es gilt das Abkochgebot: Leitungswasser sprudelnd aufkochen und zehn Minuten warten, erst danach ist das Wasser trinkbar. Als Brauchwasser /Duschen, Händewaschen, Toilettenspülung, Bewässerung, etc. kann das Leitungswasser weiterhin verwendet werden“, heißt es in der Nachricht an die Magstadter Bevölkerung.

Weitere Gebiete betroffen

Die Stadtwerke bestätigen gegenüber der SZ/BZ die Meldung und ergänzen: „Nach unseren derzeitigen Erkenntnissen ist derzeit neben Magstadt auch Maichingen einschließlich Allmendäcker und Grünäcker betroffen.“ Damit sind neben den innerstädtischen Gebieten von Sindelfingen weitere Gebiete betroffen.

Nach weiteren, intensiven Nachprobungen müsse das Abkochgebot erweitert werden, heißt es von Seiten der Stadtwerke. In „enger Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt“ bitten die Stadtwerke, auch in den Gebieten Maichingen und Magstadt das Trinkwasser abzukochen.

Chlorung wird erhöht

Die Stadtwerke weisen darauf hin, dass die Chlorung auch in den neu betroffenen Gebieten bereits erhöht wurde. Dies erfolgt innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte der Trinkwasserverordnung. Die Chlorung könne teilweise durch Geruch wahrgenommen werden, diese sei aber nicht gesundheitsgefährdend. Die Spülung des Netzes wurde auch auf dieses Gebiet ausgedehnt. Durch die Spülungen wird dafür gesorgt, dass sich die Chlorung schnellstmöglichst im betroffenen Netzgebiet verteilt.

Wie schon bei den in Sindelfingen betroffenen Gebieten, schließen die Stadtwerke „einen Eintrag der Verunreinigung über das eigene Rohrleitungsnetz auch im Gebiet Maichingen und Magstadt als Ursache aus. Die Nachforschungen zur Ursache konzentrieren sich aktuell auf einen möglichen Eintrag in die Hochbehälter und auf den Vorlieferanten“, erklären die Stadtwerke in einer Pressemitteilung.

Andere Hochbehälter ohne Befund

Nach einer Sitzung des Krisenstabs am Mittwochnachmittag gibt neue Erkenntnisse. Alle Hochbehälter der Stadtwerke Sindelfingen sind am Montag geprüft. Bis auf den Hochbehälter Rheinstrasse waren alle Proben ohne Befund. Der Behälter Rheinstrasse versorgt das Gebiet Sindelfingen Maichingen sowie die Gemeinde Magstadt. Die Versorgungsgebiete Goldberg und Maichingen beziehungsweise Magstadt werden unabhängig voneinander versorgt und sind nicht über das Netz der Stadtwerke miteinander verbunden.

Neben einem geringen Anteil von eigenwasser, kommt der Großteil des Sindelfinger Trinkwassers von der Bodensee-Wasserversorgung (BWV). Neben dem Gesundheitsamt arbeiten die Stadtwerke Sindelfingen deshalb auch mit der BWV bei der Ursachenforschung und der Lösung des Problems zusammen.

Tägliche Proben

Als weitere Maßnahme werden in allen Hochbehälter der Stadtwerke ab sofort täglich Proben genommen, damit „weitere Verunreinigungen schnellstmöglich festgestellt werden können“. Nach Angaben der Stadtwerke führt auch die BWV aktuell umfangreiche Beprobungen durch.

Zahnärzte dürfen Behandlungen nach Aussage des Gesundheitsamts im Maichingen und Magstadt vorerst nicht durchgeführt werden.

Hier geht es zum Artikel: "Verunreinigtes Trinkwasser: Tipps vom Gesundheitsamt für Haushalt und Körperpflege"


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