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Kommentar

Die Quittung könnte es am Wahltag geben

Von unserem Redakteur Karlheinz Reichert

Die SPD und die Kassenbonpflicht: Da versucht uns wohl jemand für dumm zu verkaufen. Ein juristisches Werk wie die Kassensicherungsverordnung, in der auch die Pflicht zur Bonausgabe geregelt ist, fällt nicht aus dem heiteren Himmel oder im Deutschen Bundestag aus der Reichstagskuppel. Sondern so etwas wird geplant und – ob gut oder schlecht – vorbereitet.

Schon aus diesem Grund ist die Behauptung der SPD-abhängigen 2 Welten Investment GmbH, sie habe sich 2015 unabhängig vom 2016 beschlossenen Gesetz bei Locafox engagiert, bestenfalls ein schlechter Witz.

Der Gag dazu ist, dass die 2 Welten Investment ihren Anteil an dem Anbieter von Kassensystemen für den Einzelhandel 2018 und 2019 fast vervierfachte, als klar war, dass die Pflicht zur Bonausgabe in Kraft treten würde.

Auf die Frage, weshalb man die Beteiligung an einem Unternehmen erhöht, das Millionenverluste schreibt, kann es nur eine Antwort geben: Weil man Gewinne erwartet.

Die Behauptung eines Locafox-Geschäftsführers gegenüber dem Magazin Wirtschaftswoche, das Unternehmen profitiere nicht vom neuen Gesetz, weil es keine Bonrollen verkaufe, ist angesichts dessen, dass Locafox Bondrucker anbietet, geradezu lächerlich. Die SPD darf sich nicht wundern, wenn sie als maßgebliche Anteilseignerin für solche Aussagen ihrer Manager bei der nächsten Wahl die Quittung erhält. karlheinz.reichert@szbz.de