Menü
Der Preis ist mit 3000 Euro dotiert

Leonberg: Susanne Körner gehört zu Deutschlands Pflegerinnen des Jahres

Susanne Körner aus Leonberg gehört zu Deutschlands „Pflegerinnen und Pflegern des Jahres 2023“. Dies gibt die bundesweite Initiative „Herz & Mut“ zum Internationalen Tag der Pflege 2023 bekannt.
Von Peter Maier
Susanne Körner (Mitte), Pflegekraft im Krankenhaus Leonberg, wurde von ihren Patientinnen und Patienten zur „PflegerIn des Jahres 2023“ nominiert und belegte bei der Auszeichnung den zweiten Platz.  Bild: z

Susanne Körner (Mitte), Pflegekraft im Krankenhaus Leonberg, wurde von ihren Patientinnen und Patienten zur „PflegerIn des Jahres 2023“ nominiert und belegte bei der Auszeichnung den zweiten Platz. Bild: z

Kreis Böblingen. Die 41-jährige Krankenschwester arbeitet im Krankenhaus Leonberg und hat sich dort unter anderem auf die Patientenversorgung nach einer verhältnismäßig seltenen Operationsform des künstlichen Darmausgangs (Kock-Pouch-Stoma) spezialisiert. Mit beeindruckendem persönlichen Einsatz und großer Fachkompetenz steht sie Patientinnen und Patienten auch in ihrer Freizeit bei Fragen zur Verfügung, organisiert Treffen für Menschen aus dem In- und Ausland bei sich zuhause und hat eine Selbsthilfegruppe ins Leben gerufen.

Körner wurde von einer Fachjury auf den mit 3000 Euro dotierten zweiten Platz gewählt und für ihr „großartiges Engagement für die hochspezialisierte Behandlung des Tabu-Themas ‚künstlicher Darmausgang‘“ ausgezeichnet. Der von der Agentur „Jobtour medical“ initiierte Pflege-Award wird jährlich anlässlich des Internationalen Tags der Pflege am 12. Mai vergeben.

2019 wurde das erste Kock-Pouch-Stoma im Krankenhaus Leonberg operiert – und bis heute erfolgten rund zwei Dutzend Operationen dieser Art. Bereits im Vorfeld hat sich Körner in der Stomatherapie weitergebildet und sich dann mit hohem Einsatz in die Thematik eingearbeitet. Sie war bei nahezu allen Operationen dabei und hat sich darüber hinaus Gedanken gemacht, wie die Betroffenen bestmögliche Beratung, Betreuung und Pflege bekommen können und wie sich die Lebensqualität für sie nachhaltig steigern lässt. Daher hat sie eine Selbsthilfegruppe ins Leben gerufen, sodass die Patientinnen und Patienten mit dieser seltenen Anlage eines Kock-Pouch-Stoma eine Plattform für den regelmäßigen Austausch haben. 34 Menschen zählt die Gruppe mittlerweile – darunter auch Betroffene aus dem Ausland.

1981 in Leonberg geboren wollte Susanne Körner schon immer Krankenschwester werden. Nach dem Realschulabschluss und einem freiwilligen sozialen Jahr hat sie die Ausbildung zur Krankenschwester absolviert und direkt im Anschluss acht Jahre lang in der „Inneren Medizin“ gearbeitet. 2010 wechselte sie in die allgemeine Chirurgie. Es folgten zahlreiche Weiterbildungen: So ist sie heute Teil des Teams „Spezialisierte ambulante palliative Versorgung“ für den Landkreis Böblingen. Hier setzt sie sich für die Betreuung schwerstkranker Menschen ein, damit diese den letzten Lebensabschnitt selbstbestimmt zuhause verbringen können. Seit 2014 engagiert sie sich ehrenamtlich auch bei der Organisation „humedica“, die sich in Krisen- und Kriegsgebieten um die Gesundheitsversorgung und Verbesserung der Lebensumstände kümmert.