

Böblingen. Es ist die letzte Brücke über die Autobahn, die fällt: Die Überführung in der Wolfgang-Brumme-Allee und Rudolf-Diesel-Straße, welche Sindelfingen und Böblingen verbindet. Sie muss verschwinden, um dem A 81-Ausbau Platz zu machen.
Der Countdown zum Brückenabbruch läuft: Im August rücken die Bagger an und beißen sich in tonnenschweren Beton. Deshalb muss die A 81 zwischen den Anschlussstellen Böblingen-Hulb und Sindelfingen-Ost vom 8. bis 11. August die üblichen 55 Stunden gesperrt werden, von Freitagabend bis Montagfrüh. An derselben Stelle entsteht anschließend eine neue, längere Brücke.
Bis diese fertig ist, führt eine provisorische Brücke den Verkehr über die A 81. Am letzten Juli-Wochenende (25. bis 27. Juli) wird sie eingehoben. Deshalb ist die A 81 den ganzen Samstag lang dicht. Die Sperrung beginnt bereits am Freitag, 25. Juli, um 22 Uhr und dauert bis Sonntagmorgen.
Die Vorbereitungen dafür laufen schon länger. Für die provisorischen Widerlager stehen bereits Stahlträger im Boden. Wer auf der Brücke Richtung Böblingen unterwegs ist, bemerkt auf der Seite des Flugfelds die Erde, die sich auf der Anhöhe daneben türmt. Die Straßendämme werden aufgeschüttet, bis das Niveau der Rudolf-Diesel-Straße beziehungsweise Brumme-Allee erreicht ist, damit die Autos später nahezu nahtlos auf die Behelfsbrücke fahren.
Um an die Behelfsbrücke anzuschließen, muss der Straßenverlauf einen kleinen Schlenker machen. Die Anschlüsse für diese provisorische Straßenanbindung werden nun hergestellt, weshalb der rechte Fahrstreifen in Richtung Böblingen gesperrt wird: Von Montag, 7. Juli, bis voraussichtlich Sonntag, 3. August. An der Anschlussstelle Böblingen-Sindelfingen bleiben während der Sperrung des Fahrstreifens alle Ein- und Ausfahrten geöffnet, teilt die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -baugesellschaft mit, die den A 81-Ausbau plant und koordiniert.
Nachdem die Behelfsbrücke ihren Platz neben der bestehenden Brücke gefunden hat, gehen die Arbeiten weiter. In den Anschlussbereichen zwischen Ersatzbrücke und Fahrbahn muss die Straße gebaut werden. Die Behelfsbrücke bekommt außerdem Geländer und Schutzplanken. Fahrbahnmarkierungen unterteilen sie in vier Fahrstreifen, zwei pro Richtung. Auf der östlichen Seite, wo sich jetzt noch die bestehende Brücke befindet, wird es einen Geh- und Radweg geben.
Mit dem Abbruch dieser Brücke endet ein Kapitel: Es ist die letzte von vier Brücken über die Autobahn, die weichen muss. Zuvor wurden bereits drei Brücken, die über die Autobahn geführt haben, pulverisiert: Die K 1073 in zwei Teilbauabschnitten, die Bahnbrücke und die Brücke in der Böblinger/Sindelfinger Straße. Hintergrund ist der Ausbau der A 81 mit künftig drei statt zwei Fahrstreifen pro Richtung. Damit die breitere Trasse hindurchpasst, müssen die Brücken darüber durch längere werden.