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Kreistag

Kreis Böblingen/Wien: Neue Impulse für sozialen Wohnungsbau und Nahverkehr

Eine Delegation des Landkreises Böblingen war auf Info-Besuch in Wien.
Von Peter Maier
Die Abgeordneten des Böblinger Kreistags in der Donaumetropole.

Die Abgeordneten des Böblinger Kreistags in der Donaumetropole.

Bild: Landratsamt Böblingen

Kreis Böblingen/Wien. Eine Delegation aus Mitgliedern des Kreistags und der Kreisverwaltung reiste nach Wien, um neue konkrete Anregungen für den sozialen Wohnungsbau und den öffentlichen Nahverkehr zu gewinnen. Die österreichische Hauptstadt gilt in diesen Themenfeldern als internationaler Vorreiter und bot mit ihrem Beispiel zahlreiche wertvolle Denkanstöße für den Landkreis Böblingen.

In Wien konnten sich die Delegierten davon überzeugen, wie nachhaltige und soziale Wohnungspolitik erfolgreich gestaltet werden kann: Die Stadt selbst hält rund 220 000 Gemeindewohnungen, hinzu kommen etwa 200 000 Wohnungen, die von gemeinnützigen Organisationen verwaltet werden. Fast 60 Prozent der Wiener Bevölkerung leben damit in gefördertem Wohnraum – ein starkes Signal mit einer hundertjährigen Tradition. „Auch wir im Landkreis Böblingen treiben das Thema sozialer Wohnungsbau weiter voran und profitieren gerne von den Erfahrungen anderer Städte“, betonte Landrat Roland Bernhard.

Innovative Antriebstechnologien

Ein weiterer Schwerpunkt der Reise war das Thema öffentlicher Nahverkehr. Die Wiener Stadtwerke setzen auf einen verlässlichen und eng getakteten ÖPNV sowie innovative Antriebstechnologien mit Wasserstoff und Elektromobilität. Besonders beeindruckend: Das österreichweite „Klimaticket“ für 1179 Euro im Jahr und das 365-Euro-Jahresticket für den Stadtverkehr in Wien. „Davon können wir lernen, um unser Angebot im Landkreis weiter zu optimieren. Im Bereich Radverkehr ist die Region Stuttgart sogar schon weiter als Wien“, so der Landrat.

Das Programm wurde durch den Besuch der innovativen Smart City „Seestadt“ ergänzt. Im Außenbezirk Aspern entsteht dort bis Mitte der 2030er Jahre ein neuer Stadtteil für mehr als 25 000 Menschen und über 20 000 Arbeits- und Ausbildungsplätze, in dem nachhaltiges Bauen, hohe Lebensqualität und wirtschaftliche Dynamik Hand in Hand gehen. Die Struktur erinnert, in größeren Dimensionen, an das Flugfeld im Landkreis Böblingen.

Abgerundet wurde die Reise durch einen Austausch mit dem Österreichischen Städtebund. Im Mittelpunkt standen hier die aktuellen Herausforderungen auf kommunaler und europäischer Ebene. Ähnlich wie in Deutschland kämpfen viele Kommunen in Österreich mit finanziellen Engpässen und steigenden Anforderungen an die Infrastruktur.

„Die gesammelten Eindrücke werden nun ausgewertet und darauf geprüft, inwieweit die innovativen Ansätze in die politische Arbeit im Landkreis einfließen können“, so der Landrat.