

„Mord und Espresso“: Der dritte Fall für Commissario Angelotti und seine deutsche Freundin Charlotte, die am Gardasee alle Carlotta nennen, beginnt, als sie vom Chef eines Luxushotels um Hilfe gebeten werden. Dort ereignen sich seltsame Dinge. Bald darauf wird ein bekannter Anwalt tot im Ruderboot gefunden, und die Ermittlungen der Carabinieri beginnen. Charlottes Freundin Melina gerät in Verdacht, was es für sie schwierig macht, sich herauszuhalten.
Fabio Angelotti kann ein richtiger Teddy sein, aber ihn zu reizen ist keine gute Idee. Geboren im malerischen Limone, arbeitet er als Kriminalbeamter in Brescia. Am glücklichsten ist er, wenn er sich in seinem Heimatort aufhalten und sich als Teil der Gemeinschaft fühlen darf. Geschieden und kinderlos, ist er doch ein leidenschaftlicher Familienmensch. Nichts geht ihm über seine Eltern, die eine Pension in Limone betreiben, seine drei Schwestern und deren Anhang. Ähnlich wichtig sind ihm seine Mitarbeiter, die für ihn eine zweite Familie sind.
Seine inzwischen 89-jährige Grundschullehrerin schwört, sie habe nie einen dickköpfigeren Schüler gehabt als ihn. Das bekommt auch sein Vorgesetzter zu spüren, wenn Angelotti dessen Anweisungen mal wieder nicht befolgt – freilich nur, weil sie unsinnig sind.
Am Westufer des Gardasees liegt, terrassenförmig an einem steilen Berghang errichtet, das charmante Küstenstädtchen Limone sul Garda – einst ein beschauliches Fischerdorf, heute ein pulsierender Urlaubsort. Durch den Schutz der Berge hat schlechtes Wetter kaum eine Chance und so zieht es jedes Jahr Scharen sonnenhungriger Besucher dorthin. Die verwinkelte Altstadt und ihre blumengeschmückten Seitengässchen mit netten Cafés, Restaurants, historischen Bauten und anderen Sehenswürdigkeiten laden zum Schauen, Schlendern und Schlemmen ein. Von gleich zwei Häfen aus lässt sich via Seeweg auch die weitere Umgebung erkunden, oder man bestaunt von der Uferpromenade aus die beeindruckende Kulisse des prächtigen Felsmassivs „Dosso dei Roveri“. Wer eine kleine Auszeit vom bunten touristischen Treiben sucht, findet in den höheren Lagen urige Olivenhaine und duftende Zitronengärten, die ein entspannt-romantisches Flair verbreiten.
Auch wenn sich der Ortsname nicht, wie man zunächst vermuten könnte, vom italienischen Wort für „Zitrone“ ableitet – sondern bezugnehmend auf die einst dort verlaufende Trennlinie zwischen Österreich und Italien von „Limes“, dem lateinischen Begriff für „Grenze“, abstammt – ist die leuchtendgelbe Südfrucht inzwischen das Wahrzeichen von Limone und ziert von Wandkacheln bis Postkarten allerlei Souvenirartikel. Als ehemalige Grenzstadt und letzter Ort am Westende des Gardasees blickt Limone auf eine bewegte, kriegsgeplagte Vergangenheit zurück: Mehrere Kämpfe zwischen Kaiser Friedrich Barbarossa und den mächtigen Städten Norditaliens wurden dort ausgetragen, die Republik Venedig fand ihr Ende in Limone und auch vom Kriegsgeschehen des Ersten Weltkriegs wurde das Gebiet aufgrund der Grenznähe frühzeitig erfasst.
Elizabeth Horn, geboren in den USA, kam im Vorschulalter nach Deutschland. Nach dem Germanistikstudium arbeitete sie in der Erwachsenenbildung und unterrichtete Englisch auf allen Leistungsebenen. Heute widmet sie sich vorwiegend dem Schreiben. Ihre Liebe zum Gardasee entdeckte sie während ihrer Hochzeitsreise. Grund genug, das Urlaubsdomizil zum Schauplatz einer ebenso humorvollen wie spannenden Krimi-Reihe zu machen.
Elizabeth Horn: Mord und Espresso. Ein Gardasee-Krimi. Servus Verlag. ISBN 978-3710403439.