SZ/BZ-Azubi-Messe: Firmen werben kreativ um die Fachkräfte von morgen

Sindelfingen. Erstmals fand die Messe in der Stadthalle Sindelfingen statt und Dr. Corinna Clemens, Baubürgermeisterin der Stadt Sindelfingen betonte in ihrer Begrüßung: „Solche Messen sind in heutiger Zeit sehr wichtig als Ort der Begegnung. Früher kamen auf 1 Ausbildungsstelle gerne mal 10 Bewerbungen, heute leider nicht mehr. Umso mehr müssen die Betriebe schauen, dass sie sich präsentieren und das geht hier in der Stadthalle hervorragend.“ Die Stadt selbst und auch die Stadt Böblingen waren mit ihrem breiten Angebot an Ausbildungsstellen deshalb ebenfalls vertreten.

„Wir möchten in den Gesprächen aufzeigen, dass Verwaltung breit gefächert und alles andere als trocken ist“, sagte Fiona Illenseer von der Stadt Böblingen. Sie und ihre Kolleginnen informierten auch zu Ausbildungsberufen im pädagogischen Bereich. „Neben der reinen Ausbildung verweisen wir auch auf die Möglichkeit eines sozialen Jahres, um die erste Zeit nach der Schule zu nutzen oder dabei festzustellen, ob etwa die Arbeit in einer unserer Kindertageseinrichtung die richtige Berufswahl ist.“

Beispiele aus dem Arbeitsalltag

„Es ist die erste Azubi-Messe, die wir besuchen“, sagt Michael Heugel, der mit seinem Sohn Philipp und dessen Freund Tobias Mattner sich am Stand von Mayer-Vorfelder und Dinkelacker, Ingenieurgesellschaft für Bauwesen, sich über die Ausbildung zum Bauzeichner informiert. Die anschauliche Präsentation an realen Beispielen aus dem Arbeitsalltag gefällt den Dreien. Maximilian Vogt, früher selbst Auszubildender, präsentiert die ganz unterschiedlichen Aufgaben eines Bauzeichners, angefangen von der klassischen Zeichnung bis zu 3D-Animationen. „Wir sind das erste Mal mit dabei und freuen uns über das große Interesse der Jugendlichen“, sagt Geschäftsführer Markus Gartz.

Ins Gespräch kommen, sich unverbindlich und doch gezielt informieren, das waren auch die Beweggründe für den Besuch von Philipp Golicki aus Böblingen. Er interessiere sich für eine Ausbildung im Handwerk, beispielsweise beim Unternehmen Heinrich Schmidt als Maler oder auch im Bereich Sanitär.

Die Suche nach einem Auszubildenden als Anlagenmechaniker für Heizung und Sanitär hat auch den Aidlinger Daniel Brüll mit seinem Unternehmen für Heizungs- und Badbau veranlasst, sich erstmals auf einer Messe zu präsentieren. „Es wird immer schwieriger die Ausbildungsstellen zu besetzen, aber das geht nicht nur uns so“, sagte Daniel Brüll und rät allen Schulabgänger einfach auch die Möglichkeit von Praktika zu nutzen, um sich ein Bild vom Ausbildungsberuf zu machen. „Wir haben hier auf der Messe ganz konkret Gesprächstermine vereinbart, um näheres für ein Praktikum zu besprechen.“

Möglichkeiten der Weiterbildung im schulischen und beruflichen Bereich darzustellen, das war die Intention am Stand von „IB berufliche Schulen“ Böblingen. „Ich möchte nach meiner Mittleren Reife noch die Fachschulreife machen und war gezielt hier, um mir die Möglichkeiten anzuschauen“, sagt Lisa Maier und vertieft sich wieder in ein Gespräch.

Nicht jeder Ausbildungsbetrieb sucht noch für den Herbst 2023 einen Auszubildenden und viele der Jugendlichen beginnen bereits frühzeitig, sich um eine Ausbildung zu bewerben. So auch das Sindelfinger Unternehmen Bitzer, der für 2024 noch Stellen offen hat und zeigt, dass die Bandbreite der Stellen groß ist.

Wertigkeit der Ausbildung verdeutlichen

Auch die Handwerkskammer und Kreishandwerkerschaft Böblingen waren vertreten. „Uns geht es darum, den Jugendlichen aufzuzeigen, wo sind sich informieren können, auf unsere Lehrstellenbörsen hinzuweisen und Tipps für die Berufswahl zu geben“, sagte Geschäftsführer Thomas Wagner. Auf großes Interesse stieß dabei auch die Darstellung des „Deutschen Qualifikationsrahmen“ der unter anderem auch verdeutlicht, dass ein Industriemeister auf der gleichen Stufe stehe, wie der Abschluss eines Bachelors.“ Wir wollen damit auch die Wertigkeit von einer Ausbildung im Handwerk verdeutlichen,“ sagte Wagner.

Sehr zufrieden zeigte sich Kornelia Cziomer, Messe-Verantwortliche bei Röhm-Medien am Ende der Veranstaltung. „Mit über fünfzig Ausstellern und über 1000 Besuchern ist es uns gelungen, Firmen und zukünftige Auszubildende zusammenzubringen.“ Auch die Resonanz der Aussteller sei durchweg positiv, so Cziomer. Die Besucher seien häufig sehr gut vorbereitet, kommen mit konkreten Fragen oder ganz gezielt zu den Unternehmen. Positiv sei auch, dass viele Aussteller Auszubildende mit dabei hätten. Das Gespräch auf Augenhöhe sei oft einfacher, wie das mit der möglichen Ausbildungsleitung.

Bei der Eröffnung sagte Dr. Christian Röhm, Verleger der Röhm-Medien: „Wir wissen aus Befragungen, dass unseren Leserinnen und Lesern ein besonders wichtiges Thema ist, wie ob die Wirtschaft in unserer Region weiterhin so stark bleibt. Diese Messe zeigt eindeutig die Zukunftsfähigkeit der Betriebe hier.“ Und Verlagsleiter Hans-Jörg Zürn ergänzte: „Das Thema Ausbildung ist für junge Menschen und ihre Familien von entscheidender Bedeutung. Deshalb sehen wir als Verlag eine Verpflichtung darin, solche Messen zu veranstalten getreu unserem Motto Weil wir lieben, hier zu leben.“

Bereits am 4. und 5. Mai findet in Kooperation mit dem Breuningerland Sindelfingen und dem Gewerbe- und Handelsverein Sindelfingen erstmals im Breuningerland eine Jobmesse statt. Speziell für die Zielgruppe der Auszubildenden findet am 16. September eine Azubi-Messe von Röhm-Medien statt.

Weitere Informationen zu Messen und Veranstaltungen von Röhm-Medien gibt es hier