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Kunst-Route Sculptoura

Weil der Stadt: Acht Kunstschaffende kreieren gemeinsam zwei Skulpturen

Außergewöhnliches Kunstprojekt zum Thema Diversität auf der Sculptoura: Acht Steinbildhauerinnen und -bildhauer aus der Region arbeiten jetzt für 8 bis 10 Wochen an 2 Figuren aus je 4 Teilen.
Von Veit Bauknecht
Aktion zur Diversität auf der Sculptoura: Marie Boos, Howard Schwämmle, der Weil der Städter Bürgermeister Christian Walter, Alexandra Klimesch, Stefan Reiser, Thomas Dittus, Gernot Zechling, Karsten Woywodt, Dr. Günter Baumann, Siegfried Zenger und der stellvertretende Landrat Martin Wuttke. Bild: z

Aktion zur Diversität auf der Sculptoura: Marie Boos, Howard Schwämmle, der Weil der Städter Bürgermeister Christian Walter, Alexandra Klimesch, Stefan Reiser, Thomas Dittus, Gernot Zechling, Karsten Woywodt, Dr. Günter Baumann, Siegfried Zenger und der stellvertretende Landrat Martin Wuttke. Bild: z

Kreis Böblingen. Anlässlich des Internationalen Tags der Diversität am 31. Mai gab es den Startschuss zu einem außergewöhnlichen Kunstprojekt zum Thema auf der Sculptoura. Acht Steinbildhauerinnen und -bildhauer aus der Region arbeiten jetzt für 8 bis 10 Wochen an 2 Figuren aus je 4 Teilen.

Im Rahmen eines ersten Termins bekam Jede und Jeder nicht nur einen Sandsteinblock zugewiesen, sondern es wurden auch die Körperteile - Kopf, Oberkörper, Unterleib oder Beine – ausgelost. Vorgabe in den kommenden Wochen ist, die bruchraue Vorderseite als plastisches Relief zu bearbeiten, so dass die anderen Seiten und Flächen des ursprünglichen Rohblocks noch zu erkennen sind. Im Rahmen eines weiteren Termins werden alle Teile zusammengefügt und die zwei am Ende monumentalen Figuren auf der Sculptoura, zwischen Weil der Stadt und Schafhausen, aufgestellt.

„Kunstwerk selbst ist Diversität“

„Das Kunstwerk selbst ist Diversität“, erklärte der stellvertretende Landrat Martin Wuttke im Rahmen eines Pressetermins zur Vorstellung des Projekts. „Das wird die Sculptoura bereichern und es ist ein herausragendes Zeichen zum Internationalen Tag der Diversität.“ Diversitas, lateinisch für Verschiedenheit, lasse sich in seiner Deutung auf vieles ausdehnen – auf die Vielfalt der Kulturen und der Gesellschaft genauso wie auf die Vielfalt der Geschlechter, der Talente, der Anschauungen.

Die aktuellen Geschehnisse zeigten einmal mehr auf bedrückende Art und Weise, wie wertvoll es ist, Unterschiede anzuerkennen und in ihrer Vielfalt als bereichernd zu erfahren. „Dieses Thema im Rahmen der Sculptoura künstlerisch aufzugreifen, ist eine wunderbare Idee und ich freue mich auf die Umsetzung“, so Wuttke. Der Landkreis hat selbst das Thema der Vielfalt in seinem Slogan „Die Vielfalt macht’s“.

An der Aktion beteiligt sind die folgenden Bildhauerinnen und Bildhauer: Marie Boos aus Tübingen, Claudia Dietz aus Eberdingen, Alexandra Klimesch aus Weil der Stadt, Gernot Zechling aus Weil der Stadt, Stefan Reiser aus Bad Teinach, Thomas Dittus aus Herrenberg, Howard Schwämmle aus Magstadt und Karsten Woywodt aus Calw.

Viele sind aus früheren Bildhauersymposien oder Aktionen auf der Sculptoura bekannt. „Ihre Aktionen wirken nachhaltig für unseren Skulpturenweg“, hob Martin Wuttke hervor. „Mit am Bekanntesten bisher dürften die acht Stelen im Maurener Tal sein, die seit Sommer 2014 ihre verschiedenen Gesichter zeigen.“ Diese Kunstprojekte prägten den Skulpturenweg und begeisterten die Menschen über viele, viele Jahre, so der stellvertretende Landrat.

Die Sculptoura ist seit ihrer Eröffnung im Sommer 2014 ein Besuchermagnet und sicher einer der am meisten befahrenen Radrouten im Landkreis Böblingen. Sie verlief zunächst von Grafenau nach Waldenbuch und wurde im Mai 2017 bis nach Weil der Stadt ausgedehnt. Aktuell richten sich die Pläne auf eine Erweiterung bis nach Leonberg.

„Es wäre eine schöne Art und Weise, den Landkreis zu durchqueren, denn die Kunst in der Natur verliert nie an Reiz. Die Sculptoura ist zu einem Aushängeschild und zu einem Markenzeichen für den Landkreis Böblingen geworden. Sie trägt zur Wertschätzung und damit zum Erhalt unserer Kulturlandschaft bei. Deshalb freue ich mich, dass wir sie mit dem Projekt einmal mehr bereichern“, so Martin Wuttke.