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Doku

Heute Abend: Prämierter Film „Unversöhnt“ im Böblinger Kino

Regisseur Lukas Augustin kommt am Mittwoch, 26. November ins Filmzentrum Bären. Beginn ist um 19 Uhr.
Von Ronald Lars
Ein Szenenbild aus dem Dokumentarfilm von Lukas Augustin.

Ein Szenenbild aus dem Dokumentarfilm von Lukas Augustin.

Bild: Alexander Zehrer/Parable Studios

Böblingen. Am Mittwoch, 26. November kommt der Regisseur Lukas Augustin nach Böblingen. Im Rahmen der Filmreihe „Zwischen Anpassung und Widerstand“ wird ab 19 Uhr der mehrfach prämierte Film „Unversöhnt“ im Filmzentrum Bären gezeigt. Der Filmemacher wird persönlich anwesend sein, um über sein Werk und weitere Vorhaben zu erzählen sowie dem Publikum für Fragen und Gespräche zur Verfügung zu stehen. Eintrittskarten gibt es auf www.KinoBB.de und an den Kinokassen.

Prof. Dr. Ute Reuter, Geschäftsführerin der katholischen Erwachsenenbildung Kreis Böblingen, wird den Abend begleiten und ebenfalls einen einleitenden Impuls geben.

„Unversöhnt“ ist ein 75-minütiger Dokumentarfilm von Lukas Augustin, entstanden in Co-Produktion mit dem NDR unter der Redaktion von Eric Friedler und Silke Schütze. Der Film begleitet Überlebende und Täter des Völkermords in Ruanda zwanzig Jahre nach dem Genozid. In bewegenden Bildern und Beobachtungen erzählt er von Schuld und Sühne und der schwierigen Suche nach Vergebung.

Versöhnung ist möglich

Die filmische Erzählweise ist leise, respektvoll und nah an den Menschen und bewertet nicht. Sie zeigt die seelischen Narben einer Gesellschaft, die versucht, nach unvorstellbarem Leid wieder Vertrauen zu lernen. Die Begegnungen zwischen Tätern und Opfern berühren und zeigen: Wenn Versöhnung in Ruanda nach dem Völkermord möglich ist, dann ist Versöhnung überall möglich.

Gerade in einer Zeit wachsender gesellschaftlicher Spaltung und internationaler Konflikte bleibt „Unversöhnt“ ein aktuelles Zeugnis über die Kraft der Versöhnung. Und es ist ein zeitloser Film über das Menschsein nach der Katastrophe – und über die leise, aber kraftvolle Möglichkeit, Frieden zu finden, wo alles verloren scheint.

Der Film wurde international vielfach ausgezeichnet – unter anderem mit dem CNN Journalist Award, dem Menschenrechtspreis von Al Jazeera, sowie für den Grimme-Preis und den Emmy Award nominiert.

Lukas Augustin ist Journalist, Regisseur und Produzent. Seine Arbeit führte ihn als Reporter in zahlreiche Krisen- und Konfliktregionen – unter anderem nach Afghanistan, Somalia, Nordkorea und in die Demokratische Republik Kongo. Seine Filme für ZDF und ARD sind vielfach ausgezeichnet worden und der Berliner Filmemacher ist bekannt für seine sensible Erzählweise, seine starken Bilder und seinem Verzicht, die Beobachtungen zu kommentieren. Seine Filme handeln oft von der menschlichen Suche nach Sinn, Identität und Hoffnung inmitten von Zerbruch und Schmerz.

„Für uns als Kinobetreiber ist es immer etwas Besonderes, Filmemacher im Haus zu haben, die unseren Gästen einen besonderen Mehrwert verschaffen und das Filmerlebnis zu einem außergewöhnlichen Event machen“, freut sich Andreas Zienteck, Geschäftsführer der Böblinger Kinos.